"Man wird immer mit einem Lächeln begrüßt und kann pflegebedürftige Menschen dabei unterstützen, ein würdevolles Leben bis zuletzt zu führen", so die Grundmotivation für ihren Beruf in einem Satz. "Außerdem war die Arbeitsstätte St. Gertrudis-Haus für mich von Anfang an praktisch, da sie nah an meinem Wohnort liegt", sagt Christel Thiemann. "Hier weiß ich, was ich habe, und hier bleibe ich auch."
Einrichtungsleiter Bernd Wessel und Pflegedienstleiterin Jennifer Ries (rechts) gratulieren Christel Thiemann zum Jubiläum.
Ihre Ausbildung zur Krankenpflegehelferin absolvierte Christel Thiemann (59) damals im Stift Tilbeck in Havixbeck, bevor sie im 1985 zum Altenheim umfunktionierten St. Gertrudis-Haus in ihrer Heimatstadt Horstmar ihren Dienst aufnahm, anfangs noch zusammen mit den Ordensschwestern der Franziskanerinnen von Mauritz. Nun ist sie 40 Jahre lang dabei geblieben, hat verschiedene institutionelle Entwicklungen miterlebt und begleitet, vor allem den Umzug in den 1996 fertig gestellten Neubau mit 83 Plätzen am heutigen Standort am Bischofsweg 6 sowie diverse Träger- und Leitungswechsel. 20 Jahre hat Christel Thiemann im Tagdienst gearbeitet. Nach der Familienphase arbeitet sie nunmehr ebenfalls seit 20 Jahren im Nachtdienst. Zehn Nächte absolviert sie in einem Monat, zusammen mit einer zweiten Nachtwache.
Wenn Christel Thiemann gegen neun Uhr am Abend zum Nachtdienst ins St. Gertrudis-Haus kommt, macht sie zunächst ihre "Anfangsrunde" über die Stationen und begrüßt alle Bewohnerinnen und Bewohner. "Einige von ihnen möchten mir dann von ihren Erlebnissen am Tag erzählen. Dafür nehme ich mir die Zeit, damit die Bewohnerinnen und Bewohner vor der Nacht zur Ruhe kommen können." Als Nachtwache bleibt Christel Thiemann die ganze Nacht hindurch ansprechbar, geht regelmäßig ihre Runden, hilft beim Lagern, assistiert bei Toilettengängen und verteilt, wenn notwendig, Bedarfsmedikamente gegen Schmerzen oder zur Unterstützung des Schlafs. "Manchmal haben Bewohnende schlecht geträumt und müssen einfach nur beruhigt werden, damit sie wieder einschlafen können."
"Es ist nicht nur die lange Zeit, die Christel Thiemann in der Einrichtung arbeitet, sondern auch ihre Beständigkeit und Treue den Bewohnerinnen und Bewohnern gegenüber", so Einrichtungsleiter Bernd Wessel. "Sie war immer eine zuverlässige, freundliche und zuvorkommende Mitarbeiterin", betont Pflegedienstleiterin Jennifer Ries. Zudem hat sie die Fähigkeit, auch für sich zu sorgen, was in der Pflege ebenfalls eine wichtige Kompetenz ist, um nicht auszubrennen. "Ich bin froh, dass wir sie weiterhin haben!"