2019 noch vor Corona gestartet, haben die 37 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Qualifizierung auf digitalem Wege zu Ende bringen müssen - mit Erfolg: die Absolventinnen und Absolventen aus neun Caritasverbänden und zwei Fachverbänden haben jetzt aus den Händen von Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig ihre Zertifikate erhalten.
Zum wiederholten Mal hat sich die Caritas Hamm an dem bewährten Qualifizierungsprogramm für Führungskräfte beteiligt und an dieser Runde drei Mitarbeitende teilnehmen lassen: Alexander Kipp leitet bereits seit mehreren Jahren die Kita St. Ida. Jasmin Gildehaus und Lisa Gosewinkel sind beides Pflegekräfte aus dem Seniorenzentrum St. Bonifatius.
Von links: Jasmin Gildehaus, Alexander Kipp, Elmar Marx (Vorstand) und Lisa Gosewinkel.cpd / Sauer
Der feierlichen Abschlussveranstaltung in der Paderborner Marktkirche ging ein Wortgottesdienst voraus, zelebriert von Pfarrer Günter Eikelmann, Leiter des Referates "Pastorale Orte und Gelegenheiten, Diakonische Pastoral" im Erzbischöflichen Generalvikariat. Er betonte in seiner Predigt, dass die Hoffnung das Glück im Unglück sei. Ausgehend von der Bergpredigt wünschte er den angehenden Führungskräften diese Hoffnung, die gerade in diakonischen Aufgaben tragend sei.
Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig erinnerte daran, dass die Führung in Organisationen nicht "aus dem Bauch heraus" funktionieren kann. Führung will erlernt sein. Dazu gehöre auch das Wagnis, sich selbst in Frage zu stellen. "Wer führen will, muss aus der eigenen Kuschelzone heraus." Für den Dortmunder Caritas-Vorstand Georg Rupa zeigt sich der Wert von Führung gerade in Krisen wie der aktuellen Corona-Pandemie. Im Bereich der Alten- oder Behindertenhilfe waren gerade zu Beginn der Krise Einrichtungen mit immer neuen Schutzverordnungen konfrontiert; auf Leitungskräfte kam dabei die schwierige Aufgabe zu, die Bestimmungen nicht nur kurzfristig umzusetzen, sondern auch den unterschiedlichen Erwartungen gerecht zu werden. "Leitungskräfte, aber auch alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dabei Hervorragendes geleistet."
Kursleiterin Kirsten Eichenauer vom Caritasverband Dortmund erinnerte die Teilnehmer daran, dass die Fortbildung unter besonderen Bedingungen stattfand: "Sie haben das Netzwerk und die Menschen schätzen gelernt. Daher klang Wehmut mit, als wir die Veranstaltungen digital weitergeführt haben. Aber so konnten auch Angehörige von Risikogruppen die Weiterbildung erfolgreich abschließen." Leonie Jedicke, Referentin für Kompetenzbildung im Diözesan-Caritasverband, wies zum Abschluss an die biblische Aufforderung an Abraham hin, ins Unbekannte aufzubrechen. Die Zusage "Du sollst ein Segen sein!" gelte auch den angehenden Führungskräften. "Sie sind ein Segen für die Caritas, das durften wir in der gesamten Weiterbildung in Ihrer Begleitung erfahren." Da Corona-bedingt auf das gemeinsame Mittagessen verzichtet werden mussten, erhielten alle Teilnehmenden und Gäste als Wegzehrung eine Tüte Plätzchen, die in der Jugendwerkstatt der Caritas Hamm gebacken wurden.