Hanau. Das Franziskus-Haus in Hanau ist eine wichtige Anlaufstelle für wohnungslose Menschen. Es ist an 365 Tagen im Jahr geöffnet und egal ob in der Tagesstätte, bei der Vorbereitung des täglich frisch gekochten Mittagessens oder bei der Aufnahme von Gästen in die Herberge: Es gibt immer etwas zu tun. Einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben und Angebote der ökumenischen Wohnungslosenhilfe bietet ein Freiwilliges Soziales Jahr im Franziskus-Haus.
Die Möglichkeit zum Freiwilligendienst in der Wohnungslosenhilfe bietet das Franziskus-Haus regelmäßig an. Auch aktuell gibt es noch freie Plätze. "Wer an der Schwelle von Schule zu Ausbildung oder Studium steht, möchte vielleicht erst einmal etwas ganz anderes machen oder weiß noch nicht genau, wo die persönliche Reise hingehen soll", erklärt Konstanze Fritsch, stellvertretende Einrichtungsleiterin des Franziskus-Hauses Hanau. Andere möchten sich gerne sozial engagieren und etwas für Menschen machen, denen es nicht so gut geht. Und wieder andere möchten eventuell eine pädagogische Laufbahn einschlagen und schauen, ob die Arbeit in diesem Bereich ihnen auch Spaß macht und das richtige für sie ist. "Es gibt viele gute Gründe, sich für einen Freiwilligendienst zu entscheiden", fasst sie zusammen. Über tatkräftige Unterstützung freut man sich im "gelben Haus" immer. Hier dürfen die Freiwilligen nicht nur gerne mitanpacken, sie erhalten auch einen umfassenden Einblick in die Angebote der Wohnungslosenhilfen.
Wie vielfältig diese sind, hat auch die 19-jährige Mirja Rickert sehr beeindruckt. "Die Arbeit im Franziskus-Haus erfordert nicht nur Vielseitigkeit und Organisation, sondern vor allem auch Respekt, Geduld und Wertschätzung gegenüber den Menschen, die mit psychischen, physischen oder sozialen Belastungen kämpfen", berichtet sie. Es gehe darum, ihre Bedürfnisse zu verstehen, ohne zu urteilen, und ihnen in einem sicheren Rahmen zu geben. Hauptaufgabe in ihrem FSJ sei es gewesen, den Gästen der Einrichtung zur Seite zu stehen und ihnen bei ihren Anliegen, Problemen und Fragen zu helfen. Auch das Schaffen besonderer Momente, etwa durch ein Stück Kuchen oder eine warme Tasse Tee, sei ein wichtiger Teil gewesen. "Was den Alltag im Franziskushaus wirklich besonders macht, sind die unerwarteten Gespräche und persönlichen Begegnungen, die sich immer wieder ergeben", verrät sie. Besonders in den ruhigen Momenten habe sie immer wieder erlebt, wie wichtig es sei, den Menschen zuzuhören und ihnen das Gefühl zu geben, respektiert zu sein. "Diese Gespräche eröffnen mir neue Perspektiven und Denkweisen und zeigen mir, wie unterschiedlich Menschen mit ihren Herausforderungen umgehen." Auch wenn sie noch nicht weiß, ob es für sie auch beruflich einmal in die Wohnungslosenhilfe gehen soll, hat ihr das Freiwillige Soziale Jahr im Franziskus-Haus viele wertvolle Erfahrungen geschenkt. Sie fasst zusammen: "Ein Freiwilliges Soziales Jahr ist eine wunderbare Möglichkeit, sich selbst kennenzulernen, neue Perspektiven zu gewinnen und dabei etwas Gutes zu tun. Wer sich dafür entscheidet, kann viel über sich selbst und andere lernen und wertvolle Erfahrungen sammeln - Erfahrungen, die einen das Leben mit anderen Augen sehen lassen."
Mehr Informationen zum Freiwilligendienst im Franziskus-Haus gibt es im Internet unter www.franziskus-haus.de oder gerne auch per E-Mail an franziskus-haus@caritas-mkk.de.