Grußworte sprechen:
Heide Mutter, Suchtbeauftragte des Landes Berlin
Ellen Hipp, Leitung HaLT Service Center
Johannes Olschewski, Projektleitung HaLT Berlin
Seit 2005 begleiten HaLT-Fachleute Jugendliche mit riskantem Alkohol- oder Drogenkonsum sowie deren Angehörige. Die Jubiläumsfeier bietet Einblicke in die Praxis und diskutiert Zukunftsfragen. Im Fachgespräch "Sinn und Unsinn von Verboten - wie wir mit jugendlichem Substanzkonsum in Berlin umgehen wollen" treffen sich Akteur:innen aus Politik, Schule, Medizin, Jugendhilfe und auch Betroffene zum Austausch.
Zu Gast beim Fachgespräch sind:
Bettina König (SPD), MdA - u.a. gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion
Dr. Claudia Wein (CDU), MdA - u.a. Sprecherin für den Öffentlichen Gesundheitsdienst der CDU
Christian Zander (CDU), MdA - u.a. Sprecher für Gesundheit und Pflege
Allein im Jahr 2024 wurden im Projekt über 600 junge Menschen beraten. Darunter viele, die nach Alkohol- oder Drogenkonsum im Krankenhaus behandelt werden mussten. Andere Zugangswege sind Schulsprechstunden oder Jugendarrestanstalten, denn hier sind die Heranwachsenden nie länger als vier Wochen untergebracht. Während sie im Arrest nicht konsumieren dürfen, ist der Großteil von einem riskanten Konsum außerhalb, also im Alltag, betroffen.
Zu Beginn des HaLT-Projekts herrschte der so genannte Spaßkonsum vor, inzwischen ist die Mehrheit der Jugendlichen zu einem Bewältigungskonsum übergegangen. Das bedeutet, dass die meisten psychosoziale Probleme mitbringen und diese der Auslöser für den riskanten Konsum sind. In den letzten Jahren entwickelt sich ein Trend hin zu Medikamentenmissbrauch, vor allem von Opioiden (Schmerzmitteln) und Benzodiazepinen (Beruhigungs- und Schlafmitteln). Doch nach wie vor sind Alkohol und Cannabis die am meisten konsumierten Drogen.
"Auch wenn Stoffe unterschiedlich wirken, verändert sich unsere Arbeit nicht grundsätzlich. Wir schauen immer darauf, welche Ressourcen und Motivationen die Jugendlichen haben", erklärt Johannes Olschewski, Leiter von HaLT Berlin. "Eine Grundlage unserer Arbeit ist, dass wir Konsum grundsätzlich akzeptieren und niemanden dafür verurteilen. Wir wollen zuerst verstehen, warum die Jugendlichen konsumieren. Im Gespräch stellen wir dann fest, dass viele subjektiv gute Gründe haben. Sie erfahren viel Druck, müssen mit negativen Erlebnissen umgehen. Dass wir so wertschätzend auf sie zugehen und ihnen keine Vorschriften machen wollen, ist für viele Jugendliche ganz neu. Dann öffnen sie sich im Gespräch, und das ist immer ein wichtiger Schritt."
Um Anmeldung zur Jubiläumsveranstaltung wird gebeten unter: gesundheit@gwb.stiftung-spi.de
Pressekontakt: Johannes Olschewski, Mobil: +491723224400, j.olschewski@caritas-berlin.de