Wir betreiben seit vielen Jahren eine Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege am Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg und zwei Berufsfachschulen für Altenpflege in Landshut und Sulzbach-Rosenberg. In Einrichtungen unter dem Dach der Caritas im Bistum Regensburg machen etwa 300 junge Menschen und Quereinsteiger ihre Ausbildung, um sich für die Alten- oder Krankenpflege zu qualifizieren. Als einer der größten Ausbildungsträger mit großer Erfahrung können wir auch gute Gründe dafür anführen: Die Berufsbilder der Alten- und Krankenpflege gleichen sich an. Immer mehr ältere, oft multimorbide und demenziell Erkrankte werden im Krankenhaus behandelt. Andererseits benötigen Pflegekräfte in Altenhilfeeinrichtungen erweiterte Kompetenz in der Krankenpflege und Medizin. Unser Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg hat deshalb bereits seit einigen Jahren eine Alterstraumatologie aufgebaut. Kenntnisse auch in der Altenpflege sind dort elementar.
Von der Generalistik erwarten wir uns eine Zusammenführung beider Perspektiven. Fragestellungen zu Alter und Krankheit werden zukünftig naturwissenschaftlich, medizinisch und sozialwissenschaftlich betrachtet. Über die Generalistik lässt sich auch eine Anbindung an die akademische Ausbildung einfacher finden. Der Diözesan-Caritasverband Regensburg kooperiert in Regensburg mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH). Unsere Berufsfachschule für Altenpflege in Landshut kooperiert mit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Die Generalistik würde zudem die Attraktivität der Altenpflege als akademisches Angebot erhöhen. Und sie würde zu einer einheitlichen Anerkennung der Pflegeabschlüsse in Europa führen.
Einige unserer besten Kräfte haben den Weg in die Altenhilfe erst spät gefunden, nach einer Ausbildung in der Kranken- oder Kinderkrankenpflege. Die Generalistik führt auch zu mehr Durchlässigkeit der verschiedenen Bereiche. Wir erhoffen uns, dass künftig mehr Menschen in die Altenpflege kommen, weil diese schon in der Ausbildung mit der Kranken- und Kinderkrankenpflege gleichgestellt wird.
Wir wissen sehr wohl, dass die Altenpflege unter einem Imageproblem leidet. Nach unserer Überzeugung zu Unrecht! Die Caritas steht für eine tarifgerechte, verlässliche Bezahlung, die einer Pflegefachkraft nach fünf Berufsjahren eine durchschnittliche Monatsvergütung von etwa 3000 Euro ermöglicht. Hinzu kommt die betriebliche Altersvorsorge.
Natürlich sind logistische Probleme bei einer Veränderung der Ausbildung und der Praxiseinsätze ernst zu nehmen. Wir gehen aber davon aus, dass hier großzügige Übergangsfristen gesetzt und pragmatische, praktikable Lösungen gefunden werden. Da tragen wir gerne unseren Teil dazu bei. Denn wir haben alle dasselbe Ziel: Gute Pflege braucht qualifiziertes Personal! Im Krankenhaus, im Alten- und Pflegeheim und im ambulanten Pflegedienst!
Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V.
Verbandskommunikation/Pressestelle