So ist das in Zeiten von Corona
Zuerst war es noch weit weg, aber dann kam es unverhofft auch zu uns: Das Corona-Virus stellte alles auf den Kopf und hat viel verändert. Da die Caritas-Werkstätten kein Risiko eingehen dürfen, wurden von der Landesregierung für die Werkstätten Veränderungen verordnet bzw. beschlossen, was zu tun ist.
Ab dem 23.März 2020 wurde ein Betretungsverbot der Caritas-Werkstätten für alle Mitarbeiter, die in besonderen Wohnformen sind, und auch für alle, die zu Hause wohnen, verordnet. Erste Lockerungen traten ab dem 7. Mai in Kraft. Systemrelevante Bereiche der Werkstätten durften öffnen. Das bedeutete bei uns, die Wäscherei und die Gartengruppe nahmen die Tätigkeit wieder auf.
Ab dem 26. Mai galt das Betretungsverbot nur noch für Mitarbeiter, die Risikogruppen sind, Ab dem 6. Juli schließlich galt das Betretungsverbot nur noch für Erkrankte. Auch die Menschen aus dem Wohnheim durften wiederkommen.
In Zukunft finden vorerst weiterhin noch keine Berufsbegleitenden Maßnahmen wie Sport und Schwimmen statt. In den Gruppenräumen wurden die Tische so gestellt, dass die Abstandsregelungen eingehalten werden. Beim Betreten der Werkstatt müssen Hände mit Desinfektionsmittel gereinigt werden. Dafür stehen Spender bereit, und es wird einzeln mit Abstand die Werkstatt betreten.
Während der Zeit vom 23. März bis 6. Juli hat das Betreuungspersonal der Werkstätten gearbeitet. Die Wohnheime wurden umfassend unterstützt, die Wäscherei ebenso. Die Produktion wurde aufrechterhalten. Es wurden Einkaufsfahrten für die Wohnheime organisiert und durchgeführt. Der BBB (Berufsbildungsbereich) hat den Bildungsteilnehmern die Aufgaben gebracht, damit sie lernen konnten. Ebenso wurden Renovierungen durchgeführt. Mundschutz wurde genäht. Die Mitarbeiter aus der Tagesförderung haben die Produktion unterstützt. Des Weiteren wurden Schutzfolien angebracht und Hygieneregeln aufgestellt. In Zukunft gilt es, diese Hygieneregeln einzuhalten und zum Beispiel die Maskenpflicht zu erfüllen und Abstand zu halten am Eingang.
Die Hygieneregeln werden auch gut eingehalten und akzeptiert.
Wir alle hoffen, dass bald wieder Normalität in den Alltag einkehrt. Wie viel Zeit das in Anspruch nimmt, weiß keiner, also bleibt es abzuwarten wie sich die Dinge entwickeln.
Nun - im September 2020 - sind fast alle Mitarbeiter wieder da. Die Abstandsregeln, Desinfektionsmittel und ein Mund- und Nasenschutz sind unsere ständigen Begleiter und gehören mittlerweile zum Alltag. Dennoch sind wir alle glücklich darüber, dass wir wieder arbeiten dürfen und unsere Kollegen und Betreuer wiedersehen können.
Der Autor Mario Gerth arbeitet seit fast zehn Jahren in der Caritas-Werkstatt Fulda in einer Arbeitsgruppe für Industriemontage. Davor war er bei der Post in der Zustellung tätig gewesen. Fürs Schreiben hat Mario Gerth nach eigenen Angaben seine Leidenschaft während der kaufmännischen Grundausbildung in der Fuldaer Richard-Müller-Schule entwickelt. So kam er auf die Idee für diesen Beitrag für die Sozialcourage.