"Caritas öffnet Türen" - das diesjährige Caritas-Jahresmotto stand am 24. Juni 2025 über dem Jahresempfang des Deutschen Caritasverbandes in der Sankt-Elisabeth-Kirche in Berlin. Es ging an diesem Abend auf dem Podium und in vielen Gesprächen der Gäste aus Politik, Kirche und Verband um die Türen der sozialen Infrastruktur und darum, wie sie auch in Zukunft offen bleiben können.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner würdigte in ihrem Grußwort das Engagement der Caritas in Deutschland: Der Mensch stehe im Mittelpunkt, nicht nur sein Problem - das habe viel mit Menschenwürde zu tun. Sie sicherte der Arbeit der Caritas für geöffnete Türen ihre Unterstützung zu.
Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa verwies darauf, dass Menschen aktuell nicht nur in Sorge um die äußere Sicherheit des Landes seien - genauso bedränge sie die Sorge um die soziale Sicherheit, wenn sie überall von Einsparungszwängen im Sozialen hörten. Die soziale Sicherheit dürfe dabei nicht zur Sparbüchse der Nation werden. "Wer das Beschäftigungsvolumen steigern will, muss für verlässliche Kita-Betreuung, gute Angebote zur Entlastung pflegender Angebote und Reha-Einrichtungen, die präventiv und nachsorgend die Erwerbsfähigkeit der Menschen erhalten, sorgen." Dazu brauche es starke Partnerschaften: mit Bund und Kommunen, mit Kirche und Politik.
Der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber ergänzte das Bild der Tür: "Um Türen zu öffnen, braucht es einen Schlüssel. Um Menschen für ein soziales Miteinander zu öffnen, braucht es Schlüssel-Erfahrungen." Für ihn sind das Erfahrungen z.B. im Ehrenamt. Menschen brauchten die Erfahrung, dass sich der Einsatz für andere lohne, weil man auch selber daran wachse. "Diese Mentalität gilt es gerade in der gegenwärtigen sozialen Situation unbedingt zur fördern."
Marc Elxnat vom Städte- und Gemeindebund bezeichnete die Caritas als verlässlichen Partner der Kommunen. "Uns eint das Ziel, dass es eine verlässliche soziale Infrastruktur vor Ort braucht", erklärte er. Damit der Sozialstaat leistungsfähig bleibe, brauche es auf der einen Seite Reformen, auf der anderen Seite aber auch Akteure, die sich der Aufgabe annähmen. Ansprüche dürften nicht nur im Gesetz stehen, sondern müssten umsetzbar sein.
Impressionen des Abends finden Sie hier zum Download:
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credits: Thomas Köhler / photothek.de für Deutscher Caritasverband