Sagen Sie nicht, das geht nicht!
Liebe Leserin, lieber Leser,
stellen Sie sich vor, Sie sind verantwortlich für neun kleine Kinder, die im Durchschnitt eineinhalb Jahre alt sind. Sie müssen windeln, füttern, schlafen legen und manchmal trösten. Wenn Sie an die frische Luft gehen wollen, alle an- und wieder ausziehen und Sie sind natürlich verantwortlich dafür, dass den Kindern nichts passiert. Außerdem sollen die Kinder anregende Bildungsangebote von Ihnen erhalten, die ihrem individuellen Entwicklungsstand entsprechen. Sagen Sie nicht, das geht nicht! Es ist die Realität in den Brandenburger Kindertagesstätten und auch in den Sächsischen Einrichtungen ist die Situation nicht viel besser.
Die Hirnforscher sagen, dass die Voraussetzungen für eine gute Bildung in den ersten Lebensjahren gelegt werden. In diesem Alter entwickelt sich das Gehirn. Auch deshalb sind wir es den Kindern schuldig, für die Entwicklung in den ersten Jahren gute Bedingungen zu schaffen. Eine Erzieherin für neun Krippenkinder ist da viel zu wenig. Für Bildungsangebote bleibt fast keine Zeit. Natürlich kosten mehr Erzieherinnen auch zusätzliches Geld. Aber wenn wir alle Kinder bei einem guten Start unterstützen wollen, werden wir auf dieses langfristige Konjunkturprogramm nicht verzichten können. Dieses Geld ist mit Sicherheit gut angelegt. Damit die Personalschlüssel in den Kindertagseinrichtungen verbessert werden, unterstützt der Caritasverband der Diözese Görlitz die Kita-Kampagne in Brandenburg und bereitet eine solche Kampagne für Sachsen mit vor.
IHR
ANDRÉ SCHNEIDER