Aktiv gegen sexuellen Missbrauch
"Kein Raum für Missbrauch" - eine Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt wurde am 10. Januar 2013 offiziell eröffnet. Sie soll die Gesellschaft für das Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche sensibilisieren und zum offenen Diskurs anregen. Eltern, Fachkräfte und Personen, die regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt sind, sollen besser informiert und ermutigt werden, Schutzkonzepte in Einrichtungen umzusetzen.
Der Deutsche Caritasverband (DCV) hat den Diözesan-Caritasverbänden und den Fachverbänden schon im Dezember 2012 empfohlen, sich an der vom Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, initiierten Kampagne zu beteiligen und die angeschlossenen Caritasverbände sowie Träger von Diensten und Einrichtungen zur Mitwirkung aufzurufen.
Ein Jahr nach Amtsantritt zog der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Ende 2012 Bilanz: Die politische Umsetzung bei den Hilfen und beim Opferschutz bewertet er trotz einzelner positiver Signale insgesamt als nicht zufriedenstellend. Die höhere Sensibilität in der Gesellschaft habe noch nicht dazu geführt, dass sich die Lage Betroffener sexualisierter Gewalt durch aktives Handeln von Bund, Ländern und Kommunen tatsächlich verbessert habe.
Eine Erhebung wie die Empfehlungen umgesetzt werden
Der DCV hat am 21. November 2012 mit dem Unabhängigen Beauftragten eine Vereinbarung zur Umsetzung der Empfehlungen des Runden Tisches Sexueller Kindesmissbrauch unterzeichnet. Damit unterstreicht die Caritas ihre Verantwortung, Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in den eigenen Institutionen und Angeboten zu schützen. Der DCV war zusammen mit anderen Verbänden an der Erarbeitung der Empfehlungen des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch" beteiligt. Noch vor Abschluss der Arbeiten des Runden Tisches Ende 2011 hat der Caritasverband bereits im Juni 2011 nach einem verbandlichen Diskussionsprozess eigene Empfehlungen zur Prävention gegen sexuellen Missbrauch sowie zum Verhalten bei Missbrauchsfällen in den Diensten und Einrichtungen der Caritas, insbesondere in der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe als Orientierungshilfe für die caritativen Einrichtungen vor Ort vorgelegt.
Der Vorstand des DCV hat eine Evaluation der Caritas-Empfehlungen beschlossen. Im ersten Quartal 2013 soll eine entsprechende Erhebung Auskunft darüber geben, wie diese im Verband genutzt und umgesetzt werden.