Dr. Paul Schmidle
Paul Schmidle, Jahrgang 1923, war ein perspektivisch denkender Gestalter der Aufbau- und Stabilisierungsphase des Deutschen Caritasverbandes in den Nachkriegs-Jahrzehnten. Mit hoher Fachkenntnis und christlich-ethischer Motivation prägte er das heutige Profil caritativen Arbeitens mit: seinen Blick des Herzens auf die Not der Menschen verband er mit dem analytischen Blick auf die Machbarkeit von Lösungsansätzen.
Als ein "Generalist des Organisierens" und ausgestattet mit einer hohen Überzeugungskraft, konnte Paul Schmidle seine Erfahrungen aus bedeutenden Reformen der Sozialgesetze in den 1960er Jahren – an denen er rund ein Jahrzehnt als Referats- und Abteilungsleiter Jugendhilfe mitgewirkt hatte – als Generalsekretär in viele weitere Fachbereiche der Caritas hineintragen.
Am 1. Mai 1987 trat Josef Schmitz-Elsen in Nachfolge des nur 64-jährig im März 1987 verstorbenen Paul Schmidle das Amt des Generalsekretärs an.
"Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtsituation, angesichts der leeren Kassen, taucht immer wieder die Prioritätenfrage auf. Sie ist die sich ewig wiederholende Begleitmelodie jeder krisenhaften Situation und erscheint vielen als der Erlöser aus allen Schwierigkeiten und Sorgen. […] Angesichts der heutigen Situation ist aber nachdrücklich vor innerkirchlichem Defaitismus, vor Hoffnungslosigkeit und Perspektivenverlust zu warnen. Man sollte nicht vorschnell aufgeben; was jetzt verlorengeht, ist für lange Zeit verloren […]" ("Aachener Referat", 1983)