Mainz. Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung veröffentlicht die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Rheinland-Pfalz heute ihre Positionierung "Für sozialen Zusammenhalt! Sozialstaat sichern - Teilhabe ermöglichen - Demokratie stärken. Impulse für die Landtagswahl 2026". Die Veröffentlichung ist der Startschuss einer Kampagne, die mit unterschiedlichen Formaten bis zum Wahltag 2026 konsequent auf die Handlungsnotwendigkeiten im Sozialen hinweist - dort, wo politisches Entscheiden den Alltag der Menschen unmittelbar berührt.
Die LIGA macht deutlich: Sozialpolitik ist Demokratiepolitik. Weltweite Krisen, Polarisierung und wachsende Belastungen vor Ort setzen den gesellschaftlichen Zusammenhalt unter Druck. Wo Armut, Isolation und fehlende Perspektiven wachsen, steigen auch Ausgrenzung und Radikalisierung - dem muss das Land entschlossen begegnen. Gleichzeitig ist die Suchthilfe seit Jahren massiv unterfinanziert. Viele Suchtberatungsstellen kämpfen ums Überleben. Dabei sind sie ein zentraler Bestandteil der gesundheitlichen Daseinsvorsorge. Ohne nachhaltige Finanzierung droht der Wegfall bewährter Angebote. Ähnliche Entwicklungen haben wir in der Schuldner-, der Migrations- und der Erziehungsberatung sowie in weiteren Beratungsfeldern.
Als Freie Wohlfahrtspflege trägt die LIGA diese Verantwortung jeden Tag praktisch mit: Die Verbände stellen gemeinsam über 10.000 soziale Einrichtungen und Dienste mit mehr als 175.000 Beschäftigten; zusätzlich engagieren sich weit mehr als 40.000 Ehrenamtliche. Damit soziale Infrastruktur verlässlich trägt, braucht es politische Rückendeckung und langfristige, planbare Rahmenbedingungen.
"Wir erwarten, dass die sozialen Netze in Rheinland-Pfalz nicht weiter auf Kante genäht werden. Ihre Zukunft steht auf dem Spiel", erklärt Albrecht Bähr, Vorsitzender der LIGA Rheinland-Pfalz. "Wer Zusammenhalt will, muss ihn finanzieren: Investitionen in den Sozialstaat sind Investitionen in die Demokratie."
Fünf politische Prioritäten bis 2026
Mit Blick auf die kommende Legislatur benennt die LIGA fünf zentrale Handlungsfelder:
- Einsamkeit und Ausgrenzung vorbeugen: Quartiersarbeit, Begegnungsräume und niedrigschwellige Hilfen flächendeckend ausbauen.
- Kinder und Jugendliche stärken: Zugang zu Bildung und Teilhabe sowie Betreuung und Hilfen zur Erziehung sichern - unabhängig vom Wohnort und Einkommen.
- Soziale Infrastruktur zukunftsfest machen: innovative Versorgungsmodelle (auch im ländlichen Raum) fördern und Fachkräfte systematisch unterstützen.
- Armut in Jugend und Alter bekämpfen: Beratung, Teilhabeangebote und soziale Sicherung ausbauen.
- Demokratie und Vielfalt schützen: Subsidiarität stärken, Trägervielfalt garantieren und klar gegen Diskriminierung und Ausgrenzung Stellung beziehen.
Die Kampagne wird bis zum Wahltag die soziale Realität sichtbar machen und Lösungen einfordern.
Hier finden Sie die gesamte Positionierung zum Download.
Für weitere Informationen und Presseanfragen wenden Sie sich bitte an:
LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz
Daniel Kieslinger, Geschäftsstelle der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz e.V.
Telefon: 49 (0) 61311 22 46 08
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