"Sie hinterlassen große Fußspuren"
Caritas-Fachbereichsleiter Bruckmeir nach 38 Jahren in Ruhestand verabschiedet
Worms. Mit einem großen, herzlichen Empfang hat der Caritasverband Worms e.V. seinen langjährigen Fachbereichsleiter Georg Bruckmeir verabschiedet. Nach 38 Jahren, davon 33 Jahre in Leitungsposition, geht der 65-Jährige zum Jahresende in den wohlverdienten Ruhestand. Im Caritas-eigenen Café "gleis7" sagten ihm nicht nur der Caritasvorstand sowie Caritasdirektor a.D. Georg Diederich und zahlreiche Vertreter:innen von Stadt und sozialen Akteuren Lebewohl. Auch Kolleg:innen und Mitarbeiter:innen aus den verschiedenen von ihm verantworteten Bereichen wünschten ihm mit kreativen, sehr persönlichen und wertschätzenden Beiträgen alles Gute für den Ruhestand.

Ob auf ihn umgeschriebene Lieder, emotionale Texte oder Filmbeiträge: Sowohl in den Darbietungen der Kolleg:innen als auch in den Ansprachen wurde schnell klar, welch große Wertschätzung sich Fachbereichsleiter Georg Bruckmeir in seinen 38 Jahren im Caritasverband Worms e.V. erarbeitet hat: Als Leiter des Migrationsdienstes, der Beratungen im CaritasCentrum St. Vinzenz, als Vorgesetzter für die Kita-Belegschaften und der Stadtteilarbeit im Nordend verantwortete der 65-Jährige einen großen Teil der Caritasarbeit in Worms und Osthofen - und prägte damit ein Drittel der 100-jährigen Verbandsgeschichte maßgeblich mit. "Seit 38 Jahren haben Sie den Verband und damit vor allem die Menschen in Worms mitgetragen, mitgestaltet und begleitet. Diese Wegstrecke ist nicht nur eine beeindruckende Zahl. Dahinter stehen vor allem unzählige Arbeitstage, Gespräche, Entscheidungen, Herausforderungen - und ganz viel Verlässlichkeit", sagte Caritasdirektor Lars Diemer. "Sie sind für viele von uns ein fester Anker: jemand, der Verantwortung nicht nur übernommen, sondern gelebt hat. Mit Erfahrung, Augenmaß und einem wachen Blick dafür, worauf es im Alltag wirklich ankommt - immer mit dem Bewusstsein, dass unsere Arbeit am Ende Menschen zugutekommt", so Diemer.
Mit großer Wertschätzung und Respekt haben Caritasdirektor a.D. Georg Diederich (li.), Caritasdirektorin Ulrike Kunz und Caritasdirekor Lars Diemer (re.) Fachbereichsleiter Georg Bruckmeir in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.© Caritasverband Worms e.V./Horst Stange
Und auch Caritasdirektor a.D. Georg Diederich, der mit Fachbereichsleiter Bruckmeir seine gesamten 28 Jahre im Wormser Verband zusammenarbeitete, sparte nicht an lobenden, wertschätzenden Worten: "Immer, wenn es brannte, waren Sie bereit, mit in die Bresche zu springen", sagte er und erinnerte etwa an Bruckmeirs Einsatz als Geschäftsführer der Wormser Tafel, an sein Wirken im Innovations- und Qualifizierungszentrum Worms (IQW) oder eben im Nordend. "Sie waren und sind ein Mensch, dem man das Steuerrad auch bei stürmischer See vertrauensvoll überlassen kann", so Diederich.
Dazu passt auch, dass Georg Bruckmeir 2015 die Trägervertretung für die beiden Kindertagesstätten in Osthofen und die Geschäftsführung der Caritas Kinder- und Jugendhilfe GmbH Alzey-Worms übernahm und die Einrichtungen als Betriebsträger steuerte.
Ebenso nahmen von städtischer Seite nicht nur zahlreiche Vertreter:innen aus verschiedenen Bereichen an der Verabschiedung, musikalisch gestaltet von Anna Philoan, teil, Sozialdezernent Waldemar Herder dankte Georg Bruckmeir auch für sein "außerordentliches Engagement und seine Beharrlichkeit". Er bescheinigte dem Neu-Ruheständler, der "Prototyp eines engagierten Sozialarbeiters" zu sein. "Sie hinterlassen große Fußspuren, auch auf den Herzen der Menschen", sagte er.
"Fußspuren" waren an diesem Tag häufig Thema im Café "gleis7" - wiewohl auch der neue Fachbereichsleiter Eric Niekisch seinem Vorgänger mit respektvollen, anerkennenden Worten für die gute Einarbeitung in den letzten Monaten dankte und den symbolischen Staffelstab gerne von ihm übernahm, um in eben jene zu treten und natürlich auch eigene zu setzen. Georg Bruckmeir selbst erinnerte in seinem Rückblick an die Zeit, als er bei der Caritas in Worms begann - ohne PC, mit einem roten R4 und einem Diktafon mit Kassetten. Seitdem habe sich viel verändert; mit der Zeit immer klarer sei für ihn geworden: "Vertrauen kann man nur geben, wenn man selbst vertraut", sagte er und bedankte sich bei seinen Mitarbeiter:innen, ohne die sein Wirken nicht möglich gewesen wäre. "Caritas sehe ich als Haltung. Nächstenliebe funktioniert nur auf Augenhöhe", betonte der 65-Jährige - und leitete sichtlich gerührt von der großen Wertschätzung in den geselligen Teil der Verabschiedung über.