Ein Neuanfang in Sicherheit: Am 24. April ist eine Familie aus dem Sudan im Rahmen des bundesweit geförderten Aufnahmeprogramms Neustart im Team (NesT) in Deutschland angekommen. Zunächst wurden sie für zwölf Tage im Grenzdurchgangslager Friedland aufgenommen - ein Ort, der seit Jahrzehnten für viele geflüchtete Menschen zum Tor zur Freiheit und in ein neues Leben geworden ist.
In Friedland erlebte die Familie ein intensives, aber unterstützendes Programm - vom ersten Deutschkurs bis hin zu Orientierungseinheiten zu Gesundheit, Behörden, Bildung und Alltag in Deutschland. Die Caritasstelle vor Ort begleitet diesen Prozess eng: "Wir wissen, wie schwierig der Start in Deutschland ist. Unsere Aufgabe ist es, Orientierung zu geben - aber vor allem auch Mut zu machen", sagt Magdalena Kruse, Leitung der Caritasstelle Friedland.
Das Besondere am NesT-Programm: Die Familie wusste schon vor ihrer Ankunft, dass sie in Kassel leben und dort von einer ehrenamtlichen Mentor:innengruppe für mindestens ein Jahr begleitet werden. Am 6. Mai war es dann so weit - die Mentor:innen holten die Familie ab und begrüßten sie herzlich in ihrem neuen Zuhause. "Es ist bewegend zu sehen, wie Menschen, die so viel hinter sich lassen mussten, hier einen Neuanfang wagen - getragen von einer Gemeinschaft, die hinschaut und Verantwortung übernimmt", so Kruse weiter. Stefanie Vöckler, Mitarbeiterin der Caritasstelle Friedland, ergänzt: "Es ist ein emotionaler Moment, wenn man sieht, wie Menschen nach so langer Zeit der Unsicherheit endlich in Sicherheit und Geborgenheit ankommen.”
Mit dem humanitären Aufnahmeprogramm NesT erhalten besonders schutzbedürftige Flüchtlinge in Deutschland die Chance auf ein neues Leben in Sicherheit und Würde bekommen. Einige wenige geflüchtete Menschen, deren Leben, Freiheit, Sicherheit, Gesundheit und Rechte auch in ihrem Erstzufluchtsstaat bedroht sind, werden gemeinsam mit dem UNHCR, das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für das Programm ausgewählt.
An der Aufnahme und Umsiedlung sind das Bundesministerium des Inneren, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie weitere zivilgesellschaftliche Partner beteiligt.
Das Programm verbindet also staatliche Aufnahme mit zivilgesellschaftlichem Engagement - getragen von der Idee, dass Integration dann besonders gut gelingt, wenn Menschen Menschen zur Seite stehen. "Schutz der Familie, Leben in Sicherheit und Würde sind essenzielle Grundrechte und gelten für alle”, sagt Magdalena Kruse.