Hildesheim/Freiburg, 16.04.2025. Wer heute noch "offline" ist, wird immer häufiger abgehängt. Daher beteiligt sich die Caritas an dem bundesweiten Projekt "Ich digital" zur Förderung der digitalen Kompetenz. Dr. Susanne Pauser, Vorständin für Personal und Digitales beim Deutschen Caritasverband, hat jetzt die Schirmherrschaft für das Projekt der Stiftung Digitale Chancen übernommen. Denn nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren vier Prozent der Menschen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren noch nie im Internet. Das sind knapp 2,8 Millionen Menschen.
Pauser: "Wer heutzutage digital nicht fit ist, kann an vielen Bereichen unserer Gesellschaft nicht teilhaben. Das fängt bei der Beantragung von Kindergeld oder der Wohnungssuche über Online-Anbieter an und hört bei der Online-Mitgliedschaft in Sportvereinen längst nicht auf."
"Offline" heißt heutzutage abgehängt
Lars Kohlenberg, Vorstand im Caritasverband für die Diözese Hildesheim und ebenfalls zuständig für Digitales, ergänzt: "Die digitale Teilhabe ist oft auch eine Frage des Einkommens. Wer sich in der Familie zu viert ein altes Smartphone mit gesplittertem Display teilen muss, kann auch viele kostenlose Hilfs- oder Bildungsangebote kaum nutzen. Es gibt kein Geld für laufende Kosten oder schlicht kein WLAN." Und in einer alternden Gesellschaft ist es zusätzlich schwierig, wenn die Zahl der Offliner bei den 65- bis 74-Jährigen am größten ist. Da auch das Lernen im Alter schwieriger wird, müssten sie früher an die digitale Welt herangeführt werden, so Kohlenberg.
Projekt sucht engagierte Einrichtungen
Mit dem Projekt "Ich digital" sollen Erwachsene zwischen 25 und 60 Jahren den sicheren Umgang mit digitalen Technologien lernen. Das von Google.org geförderte Projekt soll die Angst vor der digitalen Welt nehmen. "Ich digital" bildet haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen in sozialen Einrichtungen, aber auch in Bibliotheken oder Stadtteilzentren zu Digital-Trainer:innen aus. Sie werden gezielt darauf vorbereitet, in ihren eigenen Einrichtungen selbst Kurse anbieten zu können, um Menschen mit geringer Digitalkompetenz zu schulen. Es geht darum, vor allem benachteiligte Menschen im Umgang mit Laptop und Co. zu schulen und so ihre digitale Ausgrenzung zu reduzieren.
Die Stiftung Digitale Chancen engagiert sich seit über 20 Jahren für digitale Teilhabe und Chancengleichheit. Um das Projekt weiter auszubauen, sucht die Stiftung Digitale Chancen engagierte Einrichtungen, die "Ich digital" vor Ort umsetzen und Schulungen anbieten möchten. Die Teilnahme am Projekt ist kostenlos. Die Einrichtungen erhalten eine Aufwandsentschädigung.
Mehr Infos unter: Mitmachen! - Ich digital, https://ich-und-digital.de/startseite/ oder über
Nils Jochimsen - Projektleitung der Stiftung Digitale Chancen, E-Mail: njochimsen@digitale-chancen.de