125 Jahre Menschlichkeit am Bahnhof: Ökumenische Bahnhofsmission Kassel feiert bedeutendes Jubiläum
Kassel, 23. Mai 2025 Die ökumenische Bahnhofsmission Kassel feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1900 ist sie zu einer unverzichtbaren Institution für Menschen in Not geworden - ein Ort der Zuflucht, Menschlichkeit und praktischen Hilfe. Mit einem feierlichen Festakt am kommenden Freitag, den 23. Mai, wird dieses beeindruckende Jubiläum gewürdigt.
Eine Geschichte der Menschlichkeit
Die Wurzeln der Bahnhofsmission reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Die erste Bahnhofsmission Deutschlands wurde 1894 am Berliner Schlesischen Bahnhof (dem heutigen Ostbahnhof) gegründet, mit dem Ziel, in die Stadt reisenden Frauen und Mädchen Schutz vor Ausbeutung und Missbrauch zu bieten. In Kassel folgte die Gründung im Jahr 1900, als die gesellschaftlichen Umbrüche und die zunehmende Mobilität neue soziale Herausforderungen mit sich brachten.
Als eine der ältesten ökumenischen Einrichtungen Deutschlands verkörpert die Bahnhofsmission Kassel seit 125 Jahren den Geist christlicher Nächstenliebe über Konfessionsgrenzen hinweg. Das Diakonische Werk Region Kassel und der Caritasverband Nordhessen-Kassel tragen gemeinsam diese wichtige soziale Einrichtung, die heute am ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe angesiedelt ist.
Hilfe ohne Voraussetzungen
"Bahnhofsmissionen helfen allen: sofort, ohne Voraussetzungen und gratis" - nach diesem Grundsatz arbeitet die Einrichtung seit jeher. Die Mitarbeitenden und zahlreichen Ehrenamtlichen bieten nicht nur Reisenden Unterstützung, sondern sind auch Anlaufstelle für Menschen in prekären Lebenslagen. Von der Reisehilfe beim Ein-, Aus- und Umsteigen über Verpflegung, Kleidung und Schlafsäcke bis hin zur Erstberatung und Weitervermittlung - die Bahnhofsmission ist oft die erste Anlaufstelle für Menschen in Notsituationen.
Grußwort des Sozialdezernenten
"Die Bahnhofsmission ist ein leuchtendes Beispiel für die Kraft der Menschlichkeit in unserer Stadt", betont Dr. Norbert Wett, Sozialdezernent der Stadt Kassel. "Seit 125 Jahren stehen ihre Türen für alle Menschen offen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder sozialen Stellung. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung ist die Bahnhofsmission ein Ort der Verbindung und des Miteinanders und damit der gelebten christlichen Nächstenliebe. Die Stadt Kassel ist stolz darauf, diese wichtige Einrichtung zu unterstützen und gratuliert herzlich zum Jubiläum."
Festakt zum Jubiläum
Der Festakt zum 125-jährigen Jubiläum findet am Freitag, den 23. Mai 2025, statt. Die Feierlichkeiten beginnen um 14 Uhr mit einer Wort-Gottes-Feier in der Kirche Sankt Familia in Kassel. Im Anschluss, ab etwa 15 Uhr, wird die Feier in den historischen Räumlichkeiten der ehemaligen Bahnhofsmission am Hauptbahnhof fortgesetzt - heute bekannt als Kasseler Architekturzentrum "KAZ im KuBa".
Neben Dr. Norbert Wett werden Vertreter der Bahnhofsmission Deutschland, der evangelischen und katholischen Kirche in Kassel sowie des Diözesanverbandes der Caritas Fulda anwesend sein.
Das Programm umfasst neben Grußworten auch eine historische Ausstellung zur Geschichte der Bahnhofsmission Kassel und Einblicke in die tägliche Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Im Anschluss sind alle Gäste zu einem gemeinsamen Imbiss eingeladen.
Zukunft gestalten
"Die Herausforderungen haben sich in 125 Jahren gewandelt, aber der Kern unserer Arbeit ist derselbe geblieben: Menschen in Not zu helfen, ohne Ansehen der Person", erklärt die Leitung der Bahnhofsmission Kassel Karin Stürznickel-Holst vom Caritasverband Nordhessen-Kassel. "Auch in Zukunft werden wir uns dafür einsetzen, dass niemand am Bahnhof allein gelassen wird. Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die diese wichtige Arbeit möglich machen."
Die Bahnhofsmission Kassel finanziert sich überwiegend durch Spenden sowie kirchliche Eigenmittel und einen Zuschuss der Stadt Kassel. Für ihre Zukunftsfähigkeit ist sie weiterhin auf das Engagement ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer sowie auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Über die Bahnhofsmission Kassel
Die ökumenische Bahnhofsmission Kassel befindet sich im ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, im 1. Stock der Bahnhofshalle auf Höhe des Zugangs zu den Gleisen 7-10. Sie ist montags bis freitags von 9:00 bis 16:00 Uhr, samstags von 9:00 bis 13:30 Uhr sowie sonn- und feiertags von 13:30 bis 16:00 Uhr geöffnet. Aktuelle Informationen und Einblicke in die tägliche Arbeit bietet der Blog "Zeitschiene" unter https://zeitschiene-bahnhofsmission.de oder der Instagramkanal der Bahnhofsmission unter https://www.instagram.com/bahnhofsmissionkassel.
Hintergrund
Diakonisches Werk Region Kassel
Das Diakonische Werk Region Kassel ist ein Zweckverband der Kirchenkreise Kaufungen, Kassel und Hofgeismar-Wolfhagen. Es unterhält in Stadt und Landkreis Kassel zahlreiche Beratungsangebote, Treffpunkte und ambulante Dienste. Über 200 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 470 Ehrenamtliche engagieren sich hier zum Wohle der Menschen in Stadt und Landkreis.
Caritasverband Nordhessen-Kassel e.V.
Der Caritasverband Nordhessen-Kassel ist als regionaler Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche mit etwa 120 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie über 100
Ehrenamtlichen aktiv. Er engagiert er sich vor allem in den Bereichen der sozialen Beratung von Menschen und Familien in schwierigen Lebenslagen, der Ambulanten Pflege und der Migrations- und Flüchtlingsberatung im jeweiligen Einzugsgebiet.
Pressekontakt
Johannes Bleck
Caritasverband Nordhessen-Kassel e. V.
Die Freiheit 2
34117 Kassel
Tel.: 0151 / 10 62 95 79
E-Mail: johannes.bleck@caritas-kassel.de