Marius Tünte, Pressesprecher und Abteilungsleiter der UNO-Flüchtlingshilfe Deutschland (2.v.r.), trifft bei seinem Passau-Besuch vor der Besichtigung des UNHCR-Flüchtlingszelts im Dominnenhof Bischof Stefan Oster SDB (3.v.r.). Beim Gespräch mit dabei waren (v.r.n.l.): Zelt-Initiator Diakon Günther Jäger mit seiner Frau Uschi von „Support International e.V.“, Stefan Seiderer, Bischöflich Beauftragter des Diözesan-Caritasverbands, und Dompropst Michael Bär.pbp/Stefanie Hintermayr
Wenngleich das Flüchtlingszelt der UNHCR im Dominnenhof in Passau schon viele Besucher aufsuchten, so ist Marius Tünte doch ein besonderer. Der Pressesprecher und Abteilungsleiter der UNO-Flüchtlingshilfe Deutschland hat das Zelt am Freitag, 6. Juni, besichtigt. Begleitet wurde er u.a. von Dompropst Michael Bär und Domdekan Hans Bauernfeind, Diakon Günther Jäger mit seiner Frau Uschi von "Support International e.V.", Stefan Seiderer, Bischöflich Beauftragter des Diözesan-Caritasverbands, Erika Träger, stv. Bürgermeisterin der Stadt Passau, und weiteren Vertretern des Bistums und der Caritas. Tünte war sichtlich beeindruckt und betonte: "Gerade in dieser emotional geführten Debatte ist es ein sehr sichtbares und wertvolles Symbol, wie es Menschen auf der Flucht geht, warum sie fliehen müssen und wie es ihnen ergeht."
Es wurde viel gesprochen über die fortwährende Flüchtlingsproblematik. So erklärte Katharina Muszynski von der Flüchtlings- und Integrationsberatung des Diözesan-Caritasverbands Details zur Situation in Passau und Hilfen der Caritas für Geflüchtete. Einigkeit herrschte darüber, wie wichtig es ist, das dieses Thema im Fokus öffentlichen Interesses bleibt. Diakon Günther Jäger vom Pfarrverband Feichten, der sich schon seit Jahren auf der Insel Lesbos für Menschen in Not engagiert, erklärte als Initiator des Zelts: "Dieses Flüchtlingszelt ist für mich der Inbegriff der Flüchtlingsproblematik. Überall in den Krisengebieten der Erde stehen diese Zelte. Es war mir wichtig, so ein Zelt auch einmal hier zu platzieren, damit die Menschen sehen, wie andere Menschen leben und überleben müssen in solchen Unterkünften."
Gerade im vom verstorbenen Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahr 2025 mit dem Leitwort "Pilger der Hoffnung" war das Zelt hier am Passauer Dom auch Dompropst Michael Bär ein großes Anliegen. "Papst Franziskus hat gesagt: ‚Vergesst bitte die Geflüchteten nicht, die Asylsuchenden nicht in der Welt.‘ Es sind ja Millionen unterwegs!" Vielseitig und mit zahlreichen Projekten engagiert sich die Caritas Passau für Geflüchtete - aus gutem Grund, wie Stefan Seiderer als Bischöflich Beauftragter erklärte: "Wir nehmen wahr, dass der soziale Zusammenhalt etwas bröckelt. Daher sehe ich es als unsere solidarische, christliche Aufgabe, uns mit diesem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen und uns für die Geflüchteten bei uns hier im Land einzusetzen." Wie wichtig es ist, nicht nur Schönes in Passau zu sehen - wie es bei einer eher "klassischen Tourismustour" der Fall ist -, erklärte die stv. Bürgermeisterin Träger: "Es gibt auch diese Seite. Es gibt sehr viele Menschen, die ihr zu Hause verloren haben und sich nach einem Zuhause sehnen und die - bestenfalls, wenn sie auf der Flucht sind-, in so einem Zelt weiterleben können."
Marius Tünte von der UNO-Flüchtlingshilfe (Mitte) vor dem Flüchtlingszelt im Dominnenhof nach dem Gespräch mit Vertretern des Bistums und der Caritas sowie der Stadt Passau.pbp/Stefanie Hintermayr
Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit sind - gerade in Zeiten von Fake News - beim Thema Flucht äußerst wichtig, betonte Marius Tünte schließlich: "Es hier unheimlich wichtig zu zeigen, wie und warum fliehen Menschen, was ihnen während der Flucht passiert und wie sie untergebracht sind. Genau das wird hier in diesem Zelt sehr spürbar für Menschen, die hier vorbeikommen. All das sichtbar zu machen, ist unheimlich wertvoll, um einfach für das Thema zu sensibilisieren."
Hintergrund zum Flüchtlingszelt
Das Flüchtlingszelt der UNHCR wurde bereits im November 2024 im Dominnenhof installiert - zusammen mit u.a. Bischof Stefan Oster, Dompropst Michael Bär und Diakon Günther Jäger. Durch den engagierten Diakon wurde das Thema "Flucht und Flüchtlinge" im Bistum Passau bereits vor Jahren bedeutsam, weil er sich schon seit Längerem unermüdlich auf der Insel Lesbos für Menschen in Not einsetzt. Als Mitglied der Münchner Hilfsorganisation "Support International e.V." unterstützt er zusammen mit der auf Lesbos ansässige Organisation "Home for All" Geflüchtete im Lager Kara Tepe finanziell und durch viele persönliche Aufenthalte. Die im Flüchtlingszelt im Dominnenhof angebrachten bedruckten Planen sowie um das Zelt aufgestellten Infotafeln mit weiterführenden Informationen erklären den Besuchern mehr zur Flucht. Vor Ort sind diese Informationen auch via QR-Code verfügbar. Hintergrund zur Installation ist das vom verstorbenen Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr 2025 mit dem Leitwort "Pilger der Hoffnung".
Text: Stefanie Hintermayr/pbp