Sie sind sich im Vorstand der katholischen Erziehungshilfen einig: Es muss mehr Geld in das System. Mit dabei Maik Holstein und der Vorstandsvorsitzende Johannes Erbertseder vom Seraphischen Liebeswerk, Erika Paul, der Geschäftsführerin der AGkE, Aloisia Rothenwührer und Stephanie Höltl, Erziehungsberatung im Caritas-Kreisverband (KCV) Freyung-GrafenauCaritas Passau/WD
Die Region zwischen Altötting und Zwiesel ist längst keine heile Welt mehr. Die Probleme der Kinder und Jugendlichen werden immer größer und drängender. Wenn sich die Arbeitsgemeinschaft katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen (AGkE) in der Diözese Passau trifft, gehen die Warnlampen an. So auch letzte Woche bei der Vorstandssitzung in Passau.
Die Gesellschaft droht auseinanderzudriften. Ärmere oder problembehaftete Familien drohen den Anschluss zu verlieren. Die Expert:innen der Caritas und angeschlossener Träger wie das Seraphische Liebeswerk erleben es Tag für Tag. Die Fallzahlen steigen. Immer früher kommen Kinder und Jugendliche zur Beratung. Das Fazit: Krisen schwächen die Schwachen am meisten und stärksten. Dies eben in einer gesamtgesellschaftlich krisengeschüttelten Zeit. Zwar sei in der Politik viel von Inklusion die Rede, in Wirklichkeit drohe man eine exklusive Gesellschaft zu werden.
Wichtig sei es beim Ausfall von familiären Strukturen, im sozialen Nahraum neue Formen von Heimat und gelingenden Lebensräumen zu entwickeln. Dazu gehöre die ausreichende Finanzierung der Beratung und stationärer Einrichtungen. Gerade die Ministerien für Heimat und gesellschaftlichen Zusammenhalt auf Bundes- und Länderebene kommt da eine wichtige Rolle zu; gerade für den ländlichen Raum. Apropos Finanzierung: Prävention und Handeln in der Frühphase mindert die Folgeschäden und damit die Folgekosten, unterstreichen die Fachleute. Die katholischen Einrichtungen und Dienste helfen in Krisen. Und da zählt jede Hilfe.