Sprachkurs im Bürgercafé
Das Quartierbüro wurde 2010 in Kooperation mit der GBG - Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft und der katholischen Pfarrgemeinde St. Bonifatius eröffnet. Hintergrund war, dass das Wohlgelegen sich immer mehr zu einem vernachlässigten Stadtteil entwickelte. Es gab weder soziale Treffpunkte noch Sport- und Bewegungsräume, kaum Angebote für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen und zu wenige zu Fuß erreichbare Geschäfte.
Seitdem wurde gemeinsam mit Bewohnerinnen, Bewohnern und Partnern vieles auf den Weg gebracht. Es gibt ein Bürgercafé am Nebeniusplatz, in dem offene Café-Nachmittage, eine Bürgersprechstunde, ein Seniorentreff und Angebote für Jugendliche stattfinden. Es bietet kostenloses WLAN und ein offenes Bücherschränkchen, und auch der Platz selbst wurde von der Stadt aufgewertet.
Benjamin Klingler in einer Beratung
In den Räumen des Quartierbüros, die die Pfarrgemeinde zur Verfügung stellt, werden Sozialberatung und Psychologische Beratung für Familien angeboten. Es finden Ferienprogramme und Spielaktionen für die Kinder im Viertel statt. Darüber hinaus organisiert das Quartierbüro gemeinsam mit den Quartiermanagements Herzogenried und Neckarstadt West jedes Jahr ein gemeinsames Stadtteilfest für die Neckarstadt.
Als wichtigen Erfolg verbucht Benjamin Klingler vom Quartierbüro Wohlgelegen, dass es gemeinsam mit dem Bezirksbeirat gelungen ist, dass seit 2016 eine Buslinie durch den Stadtteil fährt und dadurch Einkaufsmöglichkeiten erreichbar sind. Die Grundlage dafür legte ein Einkaufsshuttle, den das Quartierbüro zusammen mit Partnern eingerichtet hatte und der gut angenommen wurde, was den Bedarf belegte.
Darüber hinaus hat das Quartierbüro gemeinsam mit dem Quartiermanagement Herzogenried die Konversion von Turley begleitet. Es organisierte 2012 das erste Turleyfest mit und hielt Informationsveranstaltungen für Anwohner und andere Interessierte ab, wodurch Menschen, die auf Turley bauen wollten, erstmals an einen Tisch gebracht wurden.
Benjamin Klingler vom Quartierbüro Wohlgelegen mit Teilnehmenden des Treffs „meet, speak & play“ für Geflüchtete aus der Ukraine.
Als 2022 Geflüchtete aus der Ukraine kamen, rief Benjamin Klingler das Angebot "meet, speak & play" ins Leben - einen wöchentlichen, offenen Treff für Geflüchtete, bei dem sie sich austauschen konnten und Beratung bekamen, während die Kinder spielten. Das Angebot gibt es bis heute und wird jedes Mal von 10 bis 15 Personen wahrgenommen. Es soll perspektivisch in einen offenen Familientreff umgewandelt werden, der sich an alle Nationalitäten richtet.
Seit 2022 werden die Angebote des Quartierbüros durch mobile Jugendarbeit ergänzt - "dafür haben wir lange gekämpft", sagt Benjamin Klingler. "Damit haben wir jetzt für jede Altersgruppe ein Angebot im Stadtteil." Für die Jugendlichen finden ein offener Treff und verschiedene Aktionen im Bürgercafé statt.
Neue Angebote sind bereits in Planung: Für Menschen mit wenig Geld will Benjamin Klingler eine Lebensmittelausgabe schaffen. Der "Soziale Marktstand" soll zweiwöchentlich stattfinden und mit anderen Hilfs- und Beratungsangeboten verknüpft werden. "Ich arbeite seit 2010 für das Wohlgelegen - und es gibt immer noch genug zu tun und viele Ideen für den Stadtteil zu verwirklichen", sagt Benjamin Klingler.
Das 15-jährige Bestehen feiert das Quartierbüro mit Freunden, Kooperationspartnern und Unterstützern am 8. Mai ab 17.30 Uhr in seinen Räumen an der Nebeniusstraße 6 (Zugang über den Garten von St. Bonifatius).