Kirche steht in der Krise nicht abseits
Abgeordnete des Potsdamer und Dresdener Landtages, Landräte und Bürgermeister waren auf Einladung der Caritas am 20. März in das Cottbuser Sankt-Johannes-Haus gekommen, um erstmals gemeinsam mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa und dem Vorstand der Diözesancaritas über aktuelle politische Fragen zu beraten.
Bischof Zdarsa ging am Anfang der Beratung ausführlich auf die derzeitige weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise ein. Dass die katholische Soziallehre "weiterhin unverändert notwenig" sei, habe der Zusammenbruch des Finanzsystems gezeigt. Zdarsa sagte: "Die Kirche kann in der Krise nicht abseits stehen". Die katholische Kirche, auch im Bistum Görlitz, sei solidarisch mit den Opfern dieser Krise.
Caritasdirektor Rudolf Hupe wies auf die steigende Zahl von Menschen hin, die auf Unterstützung angewiesen seien. So erhielten bereits jetzt knapp 700 Haushalte in Weißwasser zweimal pro Woche Lebensmittelpakete von der Caritas-Tafel.
Thomas Zenker, Bürgermeister von Großräschen, wies auf die Notwendigkeit von Ökumene in der Diaspora hin. Gelebte Ökumene sei für die Solidarität unter katholischen und evangelischen Schülern eine wesentliche Voraussetzung.
Kontrovers diskutiert wurden die Themen Mindestlohn, Finanzierung von Kindertagesstätten und Pflege- und Krankenversicherung. Einigkeit herrschte darüber, dass es in Zukunft einen regelmäßigen Austausch zwischen der Bistumsleitung und den Politikern der Region geben soll.