Die Delegiertenversammlung des Caritasverbandes für das Bistum Essen hat am 20. November 2025 einstimmig eine neue Satzung und Beitragsordnung verabschiedet und die Caritas im Bistum Essen damit auf zukunftssichere Füße gestellt. Die Satzungsänderung garantiert, dass der katholische Spitzenverband auch weiterhin als gemeinnützig anerkannt wird. Die neue Beitragsordnung ist ein wichtiger Baustein für eine stabile finanzielle Grundlage. Beide Änderungen waren in einem mehrjährigen partizipativen Prozess mit den Mitgliedern des Verbandes erarbeitet und zuletzt durch den Caritasrat verabschiedet worden. Vorstand und Caritasrat wurden von den anwesenden rund 35 Delegierten einstimmig entlastet.
Klaus Pfeffer, Generalvikar und Caritasratsvorsitzender, bedankte sich bei den scheidenden Mitgliedern des Caritasrates, hier bei Maike KapuschinskiNicola van Bonn | Caritas Essen
Aus dem Caritasrat verabschiedet wurden Maike Kapuschinski, Fachmitarbeiterin Medizinischer Dienst Bund, und in Abwesenheit Roman Hansen, ehemals kaufmännischer Geschäftsführer des Kita-Zweckverbandes im Bistum Essen. Beide verlassen das Aufsichtsgremium auf eigenen Wunsch. Generalvikar und Caritasratsvorsitzender Klaus Pfeffer bedankte sich bei den scheidenden Mitgliedern für ihren Einsatz und warb für Kandidaturen im Hinblick auf eine Sonderdelegiertenversammlung im Frühjahr 2026, bei der die Ämter durch Neuwahl wiederbesetzt werden sollen.
Direktorin Stefanie Siebelhoff berichtete rückblickend über die Tätigkeitsschwerpunkte des Verbandes im vergangenen Jahr. Passend zum Jahresmotto "Caritas öffnet Türen" habe der Verband nach innen wie nach außen Türen geöffnet, sich als gesellschaftspolitische Stimme für die Demokratie stark gemacht und öffentlich sowie im Hintergrund anwaltschaftlich für benachteiligte und an den Rand gedrängte Gruppen gewirkt. Richtschnur sei die Botschaft des Evangeliums mit seiner klaren Option für die Armen und Ausgrenzten.
„Caritas öffnet Türen“. Direktorin Stefanie Siebelhoff berichtet über die Tätigkeitsschwerpunkte des Verbandes im vergangenen Jahr.Nicola van Bonn | Caritas Essen
"Wenn wir uns als Caritas für die Werte unserer Demokratie, für Vielfalt, Freiheit und soziale Gerechtigkeit einsetzen, leisten wir einen wesentlichen Beitrag für Solidarität und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Denn die Feinde der Demokratie bedrohen auch die Grundfeste unseres Sozialstaats. Auf dem Rücken der Schwachen und Bedürftigen wird derzeit eine Spar-Debatte geführt - oft angeführt und getrieben von der extremen Rechten, die auf diese Weise Sozialneid schürt und die Gesellschaft spaltet. Das Ergebnis ist Entsolidarisierung. Wir müssen unseren Sozialstaat verteidigen und wieder die Fragen in den Mittelpunkt rücken: Wie können wir das Leben der Menschen verbessern? Wie können wir Teilhabe ermöglichen?", betonte die Caritas-Direktorin.
Nach innen habe der Verband die Tür zur Selbstreflexion aufgestoßen und einen Verbandsentwicklungsprozess initiiert. Unter der Beteiligung der Mitarbeitenden, des Caritasrats und der Mitglieder sei ein gemeinsames Zukunftsbild erarbeitet worden, das als Grundlage für die strategische Weiterentwicklung diene, so Siebelhoff. Jetzt werde an der Umsetzung konkreter Maßnahmen weitergearbeitet.
Positiv nahmen die Delegierten die Nachricht auf, dass der Fehlbetrag im Jahresabschluss in Höhe von 440.000 Euro rund 200.000 Euro niedriger ausfällt als geplant. Einsparungen bei Stellenbesetzungen sowie Kostensenkungen bei externen und internen Dienstleistungen sowie die in Teilen ausgebliebenen Kürzungen im NRW-Landeshaushalt hätten maßgeblichen Anteil an dieser positiven Entwicklung, so die Erklärung.
Die Caritas-Direktorin bedankte sich bei allen Mitgliedern für die Mitwirkung in unterschiedlichen Arbeitsgruppen und Gremien und lud dazu ein, "die Zukunft des Verbandes aktiv mitzugestalten." Dieses Engagement sei "ein starkes Zeichen für gelebte Verantwortung und gemeinsames Zukunftsdenken. Dafür danken wir herzlich!"