Hildesheim, 09. September 2025. Nach unruhigen Jahren hat die Delegiertenversammlung des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim wegweisende Entscheidungen getroffen, um die Caritas im Bistum Hildesheim zukunftsfähig zu erhalten. Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium des Caritasverbandes, der als Verein mit Vorstand und Aufsichtsrat (Caritasrat) organisiert ist.
Delegiertenversammlung 2025 in HildesheimKoch
Neue Satzung
Die alte Satzung wurde an die des Deutschen Caritasverbandes angepasst. Eine der wichtigen Änderungen ist die Verkleinerung des Caritasrates von zehn auf sieben Mitglieder, um besser arbeitsfähig zu sein. Dabei sollen künftig vier Mitglieder des ehrenamtlichen Aufsichtsgremiums durch die Delegiertenversammlung gewählt und drei durch den Bischof berufen werden. Die neue Satzung wurde mit breiter Mehrheit von 27 Stimmen der 36 Stimmberechtigten angenommen. Sie muss nun dem Amtsgericht vorgelegt und im Vereinsregister hinterlegt werden, um in Kraft treten zu können.
Neu im Caritasrat
In der Sitzung stellten sich die beiden neuen Mitglieder des aktuell amtierenden Caritasrates vor, die beide von Bischof Heiner Wilmer berufen wurden. Dr. Claudius Schiller ist Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung in Wolfenbüttel. Christian Dittmer-Peters ist Diplom-Ingenieur aus Königslutter.
Die Neuen: Dittmer-Peters und Dr. SchillerKoch
Außerdem wurde für Heinz Dargel, der inzwischen in den Ruhestand getreten ist, ein/e Nachfolger:in für sein Amt als Delegierter im bundesdeutschen Caritasrat des DCV gesucht und gefunden: Jörg Piprek. Das hauptamtliche Vorstandsmitglied des Caritasverbands für Stadt und Landkreis Hildesheim wird die Interessen der Caritas im Bistum künftig gemeinsam mit Dr. Marcus Kröckel, Caritasverband Braunschweig und Angela Denecke, Caritasverband für den Landkreis Peine vertreten.
Die letzte Delegiertenversammlung fand im Sommer 2023 statt. Der neue Vorstand mit Dr. Marie Kajewski und Lars Kohlenberg ist seit Frühsommer 2024 im Amt. Daher gab es viel nachzubesprechen, trotzdem legte die Versammlung den Fokus auf die Zukunft. Der Abschlussbericht der AG Moratorium wurde ebenso angenommen wie der Bericht des aktuellen Vorstands. Der Jahresabschluss 2022 wurde festgestellt, der Caritasrat von den Delegierten entlastet. Die Abschlüsse 2023 und 2024 liegen noch nicht vor. Aber "die Talsohle ist durchschritten", sagte Lars Kohlenberg. Das Ziel, einen monatlichen Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu bekommen, rücke näher. Die Caritasratsvorsitzende Barbara-Maria Cromberg lobte die Stabilität, die der neue Vorstand dem Verband gebe und meinte, dass die Aufgaben und die Bereinigung der Vergangenheit zwar noch nicht abgeschlossen seien. Trotzdem war ihr Credo: "Lassen Sie uns mit Zuversicht in die Zukunft blicken."
Spirituelle Entdeckungsreise
Als Ausblick verwiesen Dr. Marie Kajewski und Lars Kohlenberg auf die anstehenden Aufgaben. Der Wohlfahrtsstaat mit seiner Solidarität für die Schwächeren der Gesellschaft werde zunehmend nicht mehr als Selbstverständlichkeit angesehen. Da müsse die Caritas gegenhalten. Die Krisenresilienz des Verbandes und seiner Dienste und Einrichtungen etwa im Fall von Katastrophen oder im Verteidigungsfall müsse gestärkt werden. Positiv sieht Marie Kajewski, dass die strategischen Leitlinien im Bistum von Kirche und Caritas abgestimmt entwickelt werden. Zudem lädt der Verband in 2026 zu "einer spirituellen Entdeckungsreise" ein, bei der die Caritas-Werte im Fokus stehen sollen und an deren Ende die Caritas-Haltung aktualisiert sein wird.