Hannover, 08. September 2025. Mit scharfer Kritik reagiert die Caritas in Niedersachsen auf den Vorstoß von Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KGV). Dieser hatte gefordert, stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter, Väter und pflegende Angehörige angesichts der finanziellen Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung auf den Prüfstand zu stellen.
"Dieser Vorschlag ist nicht nur kurzsichtig, sondern verantwortungslos. Es darf nicht sein, dass ausgerechnet bei denjenigen gespart wird, die Tag und Nacht für andere da sind und deren Gesundheit besonderen Schutz verdient", erklärt David Schulke, Landesgeschäftsführer der Caritas in Niedersachsen. "Wer den Eltern, Müttern und pflegenden Angehörigen ihre dringend benötigten Stärkungszeiten streichen will, handelt gegen jede Form gesellschaftlicher Verantwortung", ergänzt Maria Schürmann Schürmann, Referentin für Vorsorge- und Rehamaßnahmen beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück.
Die Caritas in Niedersachsen weist darauf hin, dass die Wirksamkeit stationärer Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen wissenschaftlich belegt ist: Sie schützen die Gesundheit von Eltern und pflegenden Angehörigen langfristig, verhindern chronische Erkrankungen und entlasten damit dauerhaft das Gesundheitssystem. "Wer hier kürzt, sägt am Ast, auf dem wir alle sitzen", betont Maria Schürmann.
Zudem handele es sich bei diesen Maßnahmen nicht um freiwillige Extras, sondern um eine gesetzlich verankerte Pflichtleistung der Krankenkassen - mit einem verschwindend geringen Anteil von nur 0,18 Prozent an den Gesamtausgaben. "Gerade deshalb ist es perfide, diesen minimalen Betrag ins Visier zu nehmen, während viele Familien Tag für Tag vor großen Belastungen stehen ", betont Schürmann.
"An der Gesundheit von Familien darf nicht gespart werden", stellt David Schulke klar.