Bei einer Tagung in Hannover kamen rund 100 Expertinnen und Experten aus Arbeitsmarktprojekten, Jobcentern und Agenturen für Arbeit aus ganz Niedersachsen zusammen. Lena Wöhler
Niedersachsens Arbeits- und Integrationsminister Dr. Andreas Philippi hat heute in Hannover den diesjährigen "Start Guides"-Fachtag eröffnet. Zum 5-jährigen Jubiläum des "Start Guides"-Förderprogramms kamen im Rahmen der Tagung rund 100 Expertinnen und Experten aus Arbeitsmarktprojekten, Jobcentern und Agenturen für Arbeit aus ganz Niedersachsen zusammen. Im Mittelpunkt stand die Diskussion der aktuellen Handlungsbedarfe zur Arbeitsmarktintegration Geflüchteter im Rückblick auf die Erfahrungen seit dem Flüchtlingssommer 2015. Den jährlichen Fachaustausch veranstaltet das Niedersächsische Arbeitsministerium im Rahmen des Förderprogramms "Start Guides" gemeinsam mit dem Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V (DiCV). Der DiCV ist Träger des "Start Guides"-Koordinierungsprojekts "Zentrale Beratungsstelle Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung (ZBS AuF III)."
Arbeits- und Integrationsminister Dr. Philippi führte in seiner Eröffnungsrede aus:
"In den letzten zehn Jahren haben wir wirklich viel geschafft. Fast zwei Drittel der im Jahr 2015 zugezogenen Geflüchteten haben mittlerweile eine Beschäftigung gefunden. Allein bei uns in Niedersachsen sind heute zehntausende Geflüchtete aus den zugangsstärksten Asylherkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt und leisten ihren Beitrag zur Fachkräftesicherung. Ihre Integration in Arbeit war ein Prozess, und wir müssen auch weiter daran arbeiten, dass einmal in Deutschland angekommene Zuwanderinnen und Zuwanderer ihre Potentiale hierzulande gut entfalten können. Wir müssen noch viel stärker anerkennen, dass Zuwandererinnen und Zuwanderer, die Arbeitsstellen besetzen, die sonst unbesetzt blieben, zu Wohlstand und Zusammenhalt in Deutschland beitragen. Das Land wird dazu auch in Zukunft seinen Beitrag leisten. Das "Start Guides"-Programm setzen wir deshalb bis 2030 weiter fort."
Johannes Buß, Direktor des Caritasverbands für die Diözese Osnabrück e.V. (DiCV), betonte: "Als christlicher Wohlfahrtsverband betrachten wir es als eine unserer Kernaufgaben, Menschen, die aus ihren Herkunftsländern vor Verfolgung, Krieg und anderen Notlagen fliehen müssen, beim Ankommen zu unterstützen und gemeinsam Bleibeperspektiven zu entwickeln. Bereits seit über 20 Jahren engagieren wir uns für die Arbeitsmarktintegration von in Niedersachsen lebenden Geflüchteten. Sie ist ein elementarer Baustein für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die aktuellen Beschäftigungszahlen zu geflüchteten Menschen zeigen, dass unsere gemeinsamen Bemühungen Früchte tragen. Gleichzeitig bleibt die Integration eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dabei gehen wir gerne voran!"
Hintergrund
Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung fördert im Rahmen der Fachkräfteinitiative Niedersachsen und des Integrationsbündnisses ‚Niedersachsen packt an‘ mit dem seit 2021 umgesetzten Programm ‚Start Guides‘ aktuell landesweit 26 regionale ‚Start Guide‘-Projekte zur Arbeitsmarktintegration von internationalen Zugewanderten mit und ohne Fluchthintergrund. Die ‚Start Guides‘ beraten Zugewanderte und Betriebe passgenau bei der Anbahnung von Ausbildungen und Beschäftigungsverhältnissen und unterstützen beide Seiten durch praktische Hilfen bei der betrieblichen Integration sowie bei Fragen zum Aufenthaltsrecht oder zur Arbeitsmarktförderung.
Die "Zentrale Beratungsstelle ‚Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung (ZBS AuF III)‘" ist das Koordinierungsprojekt im ‚Start Guides‘-Netzwerk. Auf ihrer Projektwebsite www.zbs-auf.info stellt die ZBS AuF III rechtliche Fachinformationen in Form von Arbeitshilfen sowie eine umfangreiche FAQ-Liste zur Verfügung. Interessierte können zudem einen kostenlosen Newsletter zu Themen rund um die Arbeitsmarktintegration von internationalen Zugewanderten beziehen.