Andreas Waldenmeier, Stefanie Frank, Katrin Hechler, Stefanie Rhein, Birgit Heitland, Luisa Götzinger und Johanna Leichtweiß. Caritasverband Darmstadt e. V.
Einrichtungsleiter Andreas Waldenmeier präsentierte das Zentrum als einen lebendigen Ort der Begegnung, Beratung und Bildung, einen offenen Raum für alle Generationen und Kulturkreisen. "Es ist ein Haus der Vielfalt, welches regelmäßig von 52 verschiedenen Gruppierungen genutzt wird. In dem Mehrgenerationenhauses und Familienzentrum engagieren sich 54 Ehrenamtliche in unterschiedlichen Projekten." Zusammen mit dem beliebten Offenen Mittagstisch im Café Klostergarten, den Sportangeboten in der Kapuzinerhalle, den Bewohnerinnen und Bewohnern im Betreuten Wohnen für psychisch Kranke sowie den zahlreichen Beratungsdiensten verzeichnet das Franziskushaus täglich durchschnittlich rund 230 Besucherinnen und Besucher.
Die Integrationsstaatssekretärin Katrin Hechler und die Landtagsabgeordnete Birgit Heitland zeigten sich von der Angebotsvielfalt beeindruckt. Sie interessierten sich aber auch für die derzeit herausfordernden Themen. So informierte Luisa Götzinger, Leiterin des Bensheimer Standorts des Gemeindepsychiatrischen Zentrums Bergstraße-Ried, über die umstrittenen Änderungen in der Eingliederungshilfe für Hessen. Auch die angespannte finanzielle Lage des Landeswohlfahrtsverbandes und die dadurch entstehenden Folgen für die Finanzierung und Umsetzung der Eingliederungshilfe waren ein Thema.
Die Leiterin des Migrationsdienstes Bergstraße, Johanna Leichtweiß, berichtete über das Erfolgskonzept der Integrationskurse mit Kinderbeaufsichtigung und schnelle Lösung vieler Probleme durch die Migrationsberatung. Das alles aus der Hand eines Trägers sei ein Alleinstellungsmerkmal der Caritas an der Bergstraße. Trotz der aktuellen politischen gesellschaftlichen Stimmung gebe es derzeit in der Flüchtlingshilfe eine Zunahme ehrenamtlich engagierter, die von der Koordinierungsstelle Asyl und Ehrenamt begleitet werden. "Integration stellt häufig einen langwierigen Prozess dar, der nicht selten mit Hürden und persönlichen Herausforderungen gespickt ist. Er braucht einfach seine Zeit", so Johanna Leichtweiß.
Auch die Finanzierung des Hauses war Teil des Gesprächs. Das Mehrgenerationenhaus erhält bisher jährlich 30.000 Euro aus dem Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie 10.000 Euro von der Stadt Bensheim. Einen erheblichen Eigenanteil trägt auch der Caritasverband Darmstadt als Träger selbst. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel und der mangelnden Planbarkeit durch wiederkehrende Kürzungen sei ungewiss, ob die Mehrgenerationenhäuser auch künftig gefördert werden und bestehen können. "Dabei ist gerade die Begegnung als Schlüssel zur gelebten Integration ein zentrales Element, das in Einrichtungen wie dem Caritas Zentrum Franziskushaus für Menschen jeden Alters Raum findet und wirkt", so Stefanie Frank, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses.
Um diese wertvollen Orte des Miteinanders und der sozialen Teilhabe zu erhalten, betonte Caritasdirektorin Stefanie Rhein den großen Wunsch an die Politikerinnen, sich weiterhin für die Förderung von Mehrgenerationenhäusern und Familienzentren einzusetzen.