Berlin - Anlässlich des Welttags der Suizidprävention laden der Caritasverband für das Erzbistum Berlin und die Berliner Fachstelle Suizidprävention zu einer Veranstaltung zum Stand und zu Perspektiven der Suizidprävention in Berlin ein. Die Veranstaltung findet am 09.09.2025 im Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr statt. Der Eintritt ist kostenlos. Die Suizidzahlen in Deutschland und in Berlin steigen. So verstarben zuletzt jährlich 10.304 Menschen in der Bundesrepublik durch Suizid - 534 davon in Berlin*. Die Hauptstadt weist im Bundesvergleich eine überdurchschnittlich hohe Suizidrate auf. Besonders gefährdet sind Männer, die etwa drei Viertel aller Suizide ausmachen, sowie hochbetagte Menschen über 80, bei denen die Zahlen in den letzten Jahren besonders deutlich gestiegen sind. In Berlin koordiniert die Fachstelle für Suizidprävention die Hilfsangebote und Aktivitäten zur Verhinderung von Suiziden. Die Fachstelle erarbeitet gerade, im Auftrag des Senats, eine Strategie zur Suizidprävention. Berlin wäre damit das erste Bundesland in Deutschland mit einer Suizidpräventionsstrategie. "Große Sorge bereitet uns, dass die Finanzierung der Fachstelle für Suizidprävention für die nächsten Jahre nicht gesichert ist. Diese wichtige Arbeit darf nicht aufs Spiel gesetzt werden, denn Suizidprävention rettet Leben", sagt Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin.
Zum Auftakt wird der Kurzfilm "Echter Mann" gezeigt. Es schließen sich Statements und eine Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus Politik, Gesundheitswesen und Zivilgesellschaft an. Mit dabei sind:
Prof. Dr. Ulrike Kostka, Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin
Prof. Dr. Birgit Wagner, Medical School Berlin, Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie
PD. Dr. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin
Dr. Claudia Wein (CDU), Stv. Vorsitzende des Gesundheitsausschuss im Abgeordnetenhaus Berlin
Christine Gerlach, Polizei Berlin, Leitung der AG Suizidprävention
Vinsley, Regisseur des Films "Echter Mann"
Benjamin Ochel, Caritas-Bezirksbeauftragter, Schwerpunkt: Psychische Krisen und Suizidprävention
Durch die Veranstaltung und das Gespräch führt die Journalistin und Moderatorin ShaNon Bobinger
Der Film "Echter Mann" des Regisseurs Vinsley feierte kürzlich beim Internationalen Kurzfilmfestival Berlin Premiere. Der autobiografische Film erzählt die Geschichte eines beruflich erfolgreichen jungen Mannes und seiner versteckten Depression. Er erzählt auch von der Kraft, die in solidarischer Unterstützung liegen kann. In Statements und im Gespräch mit den Podiumsgästen soll die Frage im Mittelpunkt stehen, wie es gelingen kann, eine Berliner Suizidpräventionsstrategie zu etablieren.
*Quelle: Todesursachenstatistik, aktuellste Daten von 2023