Der für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiter, Norbert Bittner, präsentierte den Auszubildenden die Caritas in Zahlen und anhand von Bildern. Foto: Caritas/Peter EsserFoto: Caritas/Peter Esser
"Ich begrüße die Zukunft!" Mit diesen Worten hat sich der für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiter, Norbert Bittner, an rund 30 Auszubildende in der Pflege gewandt, die heute zusammen mit ihren Praxisanleiterinnen und -leitern am ersten regionalen Caritas-"Azubitag" im Seniorenheim Caritas-Pirckheimer in Nürnberg-Altenfurt teilnahmen. Beteiligt waren neue "Azubis" aus den Seniorenheimen der Caritas in Nürnberg-Altenfurt, Heilsbronn, Nürnberg-Langwasser, Schwabach und Spalt sowie aus dem Caritas-Seniorenzentrum Abenberg.
"Arbeiten mit und am Menschen"
"Sie tragen nun Verantwortung, lernen täglich neu hinzu und arbeiten mit und am Menschen", erklärte Alfred Frank, Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt, zu dem die Einrichtungen gehören. Die Gastgeberin der Veranstaltung im Seniorenheim Altenfurt, Ilona Hauenstein, ermutigte die Azubis": "Es gibt nichts Wertvolleres als Ausbildung." Und sie versicherte ihnen im Hinblick auf den Bereich Pflege: "Der Beruf ist wunderschön."
Mit der Methode „Ballzuwerfen“ stellten sich die Beteiligten am „Azubitag“ im Seniorenheim Caritas-Pirckheimer in Nürnberg-Altenfurt selbst vor. Foto: Caritas/Peter Esser
Unter den Auszubildenden - die fast alle Menschen mit Migrationshintergrund sind - war zum Beispiel die 41-jährige Giorgiana Ciuta aus Rumänien. Sie absolviert ihre Ausbildung zur Pflegefachhelferin in Altenfurt. Zuvor war sie in der Hauswirtschaft tätig. "Nun wollte ich etwas Neues lernen", sagte sie und nannte als Motivation: "Ich bin neugierig und möchte anderen Menschen helfen." Ihre Praxisanleiterin Andrea Schröder meinte: "Ich bin sicher, sie wird ihren Weg gehen. Sie lernt viel." Ebenfalls aus Rumänien stammt die 38-jährige Elena Susca, die im Caritas-Seniorenheim Spalt ihre Ausbildung zur Pflegefachhelferin macht. Sie war zuvor mehrere Jahre ohne Ausbildung als Helferin in der Pflege tätig. "Jetzt wollte ich eine Qualifikation erwerben", teilte sie mit. Sie macht nach eigenem Bekunden jede Arbeit gerne: "vom Tabletten geben bis zum Unterhalten mit den Seniorinnen und Senioren." Nach Abschluss ihrer einjährigen Ausbildung kann sie sich vorstellen, auch noch die dreijährige generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau zu absolvieren.
Diese hat bereits jetzt die 22-jährige Navya Benny aus Indien in Schwabach begonnen. Sie hatte schon als Kind, als sie krank war, die Arbeit einer Krankenschwester beeindruckt. Bald war ihr klar, "dass ich in der Pflege tätig sein möchte". In Indien kann man der jungen Auszubildenden zufolge allerdings nicht gleichzeitig in der Pflege arbeiten und studieren. Deshalb kam sie nach Deutschland, wo sie auch nach der Ausbildung bleiben will. Ebenfalls die dreijährige Ausbildung zum Pflegefachmann absolviert der 27-jährige Mehdi Kaplan aus der Türkei, einer von wenigen Männern unter den Azubis. Er hatte in seinem Heimatland schon eine Ausbildung zum Notfallsanitäter gemacht und wollte sich nun in Deutschland in der Pflege qualifizieren. "Die Arbeit im Caritas-Seniorenheim Schwabach gefällt mir", erzählt er. Er kann sich vorstellen, später sowohl in einem Altenheim als auch in einem Krankenhaus zu arbeiten.
"Mit Bewohnern Späße machen"
Norbert Bittner machte mit den Azubis eine Mentimeterabfrage, bei der die "Azubis" mit ihrem Handy verschiedene Fragen beantworten sollten. Auf die Frage "Warum hast du dich entschieden, bei der Caritas eine Ausbildung zu machen", gab es Antworten wie "Hier kann ich Menschen helfen", "Caritas vertritt soziale Werte" oder "Caritas hat Erfahrung". Auf die Frage, was ihnen am meisten Spaß macht, erklärten die Beteiligten unter anderem: "mit Bewohnern Späße machen", "Dankbarkeit erleben" und "Gruppenarbeit". Als herausfordernd empfinden sie zum Beispiel "Zeitdruck", "Personalmangel" und "Todesfälle". Die meisten Befragten gaben zudem an, entweder "sehr gut" oder "gut" betreut zu werden.
Norbert Bittner und der stellvertretende Caritasdirektor, Andreas Steppberger, stellten den Auszubildenden außerdem in Zahlen und anhand von Bildern vor, was Caritas ist. Bittner zeigte ihnen das Flammenkreuz als Zeichen der Caritas mit dem Leitspruch "Not sehen und handeln". Erstaunt waren nicht wenige, als sie von Bittner erfuhren, "dass in Deutschland rund 739.000 Menschen hauptamtlich für die Caritas arbeiten und dabei etwa zwölf Millionen Menschen betreuen". Bei der Caritas im Bistum Eichstätt arbeiten laut dem Caritas-Verantwortlichen rund 4.000 Menschen - einschließlich der rechtlich selbständigen Caritas-Sozialstationen - für über 53.500 Personen. Im September hätten in den 20 Caritas-Seniorenheimen im Bistum allein 78 Auszubildende in der Pflege ihren Dienst angetreten.
Steppberger informierte über die zahlreichen Hilfsangebote außerhalb der Pflege: von verschiedenen Beratungsdiensten bis zu drei großen Einrichtungen: die heilpädagogische Einrichtung Caritas-Kinderdorf Marienstein in Eichstätt sowie die Caritas-Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsproblemen und das Caritas-Zentrum St. Vinzenz für Menschen mit Behinderung in Ingolstadt.
Selbst Fürbitten formuliert
Zum Abschluss des Tages feierten die Azubis zusammen mit den Caritas-Verantwortlichen einen Wortgottesdienst in der Kapelle des Seniorenheimes, für den sie selbst Fürbitten formulierten.