Gesundheit, Rehabilitation, Sucht
Durch den demographischen Wandel steigt der Bedarf an Leistungen der Gesundheitshilfe sowie die Bedeutung von Erhalt der Erwerbsfähigkeit, (betrieblicher) Gesundheitsförderung, Prävention und medizinischer Rehabilitation. Dadurch sind Gesundheitsthemen stärker im Fokus und kommen auch vermehrt in der Politik an. Die Zunahme der Anzahl und der Geschwindigkeit von Gesetzesänderungen im Gesundheitsbereich erfordern ein schnelles Reagieren des Referats, um sich an Stellungnahmen zu beteiligen. Hierbei wird eng mit den anderen Fachreferaten und dem Berliner Büro des Deutschen Caritasverbandes zusammengearbeitet.
Zentrale Aufgaben des Referats
- Politikbeobachtung und Lobbying
- Kooperation und Koordination
- Information und Interessenvertretung
- Ansprechpartner(innen) sein für Fachreferent(innen) der Diözesancaritasverbände und darüber auch für Anliegen von Einrichtungen und Diensten
- Koordination und Betreuung des bundesweiten Online-Beratungsangebotes der Caritas für die Bereiche Suchthilfe, Aidsarbeit und Müttergenesung
Im Folgenden finden Sie nähere Informationen zu der Arbeit und zu zentralen Kooperationen der einzelnen Fachbereiche. Ansprechpersonen und Organigramm des Referats finden Sie rechts, ebenso finden Sie rechts oben aktuelle Fachinformationen aus einzelnen Arbeitsfeldern.
Das Referat Gesundheit, Rehabilitation, Sucht ist insbesondere in folgenden Arbeitsbereichen tätig:
Die Caritas engagiert sich für die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung und der gesundheitlichen Chancengleichheit aller Menschen mit einem vielfältigen Angebot an Hilfsleistungen im Bereich Gesundheit und Soziale Dienstleistungen. Prävention und Gesundheitsförderung sowie die Verbesserung des Zugangs zur gesundheitlichen Versorgung vor allem für sozial benachteiligte Menschen und die gesundheitliche Versorgung in ländlichen Regionen stehen dabei besonders im Fokus.
Aufgabe des Fachbereichs in der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes ist die Mitwirkung bei der Weiterentwicklung der fachlichen und rechtlichen Grundlagen, damit alle Menschen an einer guten und flächendeckend verfügbaren gesundheitlichen Versorgung teilhaben können. Zusammen mit den anderen Verbänden der freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) engagiert sich der Deutsche Caritasverband außerdem für eine nachhaltige Verankerung von Prävention und Gesundheitsförderung in unserer Gesellschaft. Der Deutsche Caritasverband ist zudem seit vielen Jahren Mitglied im Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit, der sich für die Gesundheitsförderung von sozial benachteiligten Menschen einsetzt. In der Praxisdatenbank des Kooperationsverbundes können unter dem Stichwort "Caritas" gesundheitsförderliche und präventive Projekte recherchiert werden. Prävention und Gesundheitsförderung werden außerdem durch die Mitgliedschaft des Deutschen Caritasverbandes bei dem Verbund Gesundheitsziele.de und bei der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG) vorangetrieben.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen sind nahezu alle Arbeitsfelder der Caritas mit neuen oder zusätzlichen Aufgaben konfrontiert. Auch die Akteure in den Fachbereichen des Referats Gesundheit, Rehabilitation, Sucht stehen vor neuen Herausforderungen. Im Rahmen des Projekts „Flüchtlinge beraten, begleiten, beheimaten“, welches durch Mittel des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird, sollen Mitarbeitende hinsichtlich einer neuen Klientel von Geflüchteten unterstützt werden. Im Zentrum der Aktivitäten stehen der Erhalt und die Förderung der Gesundheit der Geflüchteten, die Verbesserung des Zugangs zu Gesundheitsleistungen sowie die Unterstützung der Flüchtlingsarbeit des Deutschen Caritasverbandes e.V..
Konkret durchgeführte Maßnahmen im Referat sind:
- Organisation und Durchführung verschiedener (Fortbildungs-)Veranstaltungen
- Aufbereitung und Verbreitung relevanter Informationen und (mehrsprachiger) gesundheitsbezogener Materialien in regelmäßigen Informationsmails für Fach- und Führungskräfte
- Bearbeitung aktueller Fragestellungen im Zusammenhang mit der gesundheitlichen Versorgung von Flüchtlingen
Wenn Sie auch gerne in regelmäßigen Info-Mails über Materialien und Publikationen im Bereich Gesundheit und Flucht informiert werden oder die Materialdatenbank im CariNet nutzen möchten, kontaktieren Sie bitte Frau Sarah Misle Dürr (Sarah.MisleDürr@caritas.de).
Im Rahmen von Kirche und Caritas ehrenamtlich und beruflich engagierte Menschen, Vereine, Dienste und Einrichtungen der Caritas und der Deutsche Caritasverband, sind Teil der Hospizbewegung. Sie setzt sich für eine flächendeckende hospizliche Begleitung, palliativ-medizinische und palliativ-pflegerische Versorgung von sterbenden Menschen ein. Der Deutsche Caritasverband ist einer der maßgeblichen Spitzenorganisationen für die Hospizarbeit in Deutschland. Er gestaltet als solcher die Rahmenbedingungen für die Arbeit von ambulanten Hospizdiensten und stationären Hospizen als Rahmenvereinbarungspartner nach § 39 a SGB V. Dabei arbeitet er zusammen mit den anderen Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW). Deutschlandweit sind ca. 120 ambulante Hospizdienste für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, ca. 60 stationäre Hospize für Erwachsene, Kinder und Jugendliche sowie ca. 30 Dienste der Spezialisierten ambulanten palliativen Versorgung bei der Caritas Mitglied.
Aufgabe des Fachbereichs Hospiz in der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes ist die fachpolitische Vertretung der Hospizarbeit der Caritas und ihrer Dienste und Einrichtungen. Der Fachbereich wirkt auf eine Weiterentwicklung der fachlichen und rechtlichen Grundlagen hin. Ziel ist, dass Menschen, wo auch immer sie leben, ob zu Hause oder in einer Einrichtung, im Zugehen auf das Sterben und in ihren letzten Tagen und Stunden, einfühlsam und fachkundig begleitet von ihren Zugehörigen, geschulten ehrenamtlich Engagierten und palliativ weitergebildeten Fachkräften, sterben können. Ziel ist die Schaffung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die allen sterbenden Menschen eine gute palliative medizinisch-pflegerische Versorgung, eine individuelle psychosoziale und spirituelle Begleitung und ein würdiges Sterben ermöglichen, wo auch immer sie ihren Lebensmittelpunkt haben (Siehe hierzu auch).
Aufgabe des Fachbereichs Aidsarbeit ist die fachpolitische Vertretung der Caritas und ihrer Dienste und Einrichtungen im Bereich der Aidsarbeit und der Prävention sexuell übertragbarer Erkrankungen. Der Fachbereich wirkt - zusammen mit anderen Organisationen der Aidshilfe, wie z.B. der Deutschen Aidshilfe - auf eine Weiterentwicklung der fachlichen und rechtlichen Grundlagen hin, damit HIV-positive Männer und Frauen und ihre Zugehörigen medizinische Basisinformationen und Beratung zum Thema HIV und Aids erhalten. Ziel ist - neben der Beratung und Aufklärung zur Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen - u.a. die Schaffung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die helfen können, die Infektionsrate zu senken, die Solidarität mit den betroffenen Menschen zu fördern, Ausgrenzung und Stigmatisierung von HIV-infizierten Menschen entgegenzuwirken und den Kontakt und das Zusammenleben mit HIV-infizierten Menschen zu verbessern.
Die Aidsberatungsstellen der Caritas unterstützen Menschen mit einer HIV-Infektion und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen anonym und auf Wunsch auch online bei medizinischen und sozialrechtlichen Fragestellungen, geben Hilfestellungen in Krisensituationen und Notlagen und unterstützen bei der Diagnose- und Krankheitsbewältigung und bei der Entwicklung von Perspektiven im Leben mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die Beratungsstellen der Caritas bieten neben der Beratung u.a. auch Bildungs- und Präventionsangebote an, um Menschen in ihrem Schutzverhalten zu bestärken und neue Infektionen mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu verhindern.
Die Angebote der medizinischen Vorsorge und Rehabilitation unterstützen bei vielfältigen medizinischen und sozialen Problemlagen. Sie erstrecken sich auf alle Altersgruppen, auf unterschiedlichste Indikationen und auf ambulante und stationäre Angebotsformen. Sie stellen mit ihrer komplexen Behandlung und Therapie durch multiprofessionelle Teams eine wesentliche Säule in der Versorgung gesundheitlich belasteter, chronisch erkrankter oder von Behinderung bedrohter Menschen dar und verfolgen das Ziel einer weitestgehenden Selbstständigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Der Fachbereich Medizinische Rehabilitation koordiniert die gemeinsamen fach- und sozial-politischen Anliegen aus den verschiedensten Leistungsfeldern. Unsere zentrale Aufgabe ist das anwaltschaftliche Eintreten für die Interessen von gesundheitlich belasteten, chronisch erkrankten und von Behinderung bedrohten Menschen in Politik, Gesellschaft und Kirche. Wir engagieren uns durch unsere Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit, bringen uns im Rahmen parlamentarischer Prozesse sowie bei Gesetzesvorhaben ein und wirken darauf hin, dass bedarfsgerechte Rahmenbedingungen für Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen ermöglicht und die Zugänge hierzu gesichert sind. Als anerkannter Spitzenverband arbeiten wir an der Ausarbeitung gesetzlich vorgegebener Rahmenvereinbarungen mit den Spitzenverbänden der Sozialversicherungsträger mit, nehmen hierzu Stellung, und stehen u.a. über regelmäßige Gremien im Dialog mit den Sozialversicherungsträgern zu Fragen beispielsweise der Qualitätsentwicklung. Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit unseren Diözesan-Verbänden zu relevanten Entwicklungen und unterstützen diese durch regelmäßige Information.
Die Arbeit erfolgt in enger Vernetzung mit den entsprechenden Fachverbänden und Bundesarbeitsgemeinschaften im Bereich der Caritas für einzelne Leistungsfelder, dem Katholischen Krankenhausverband e.V., dem Caritas-Bundesverband Kinder- und Jugendreha e.V., der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung, der Caritas Suchthilfe e.V. sowie in Kooperation mit den weiteren Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege.
Der Fachbereich Müttergenesung erfasst vielfältige Beratungs- sowie Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen innerhalb der Caritas für Mütter und Väter sowie ihre Familien in gesundheitlichen und familiären Belastungssituationen.
Unsere zentrale Aufgabe ist das anwaltschaftliche Eintreten für deren Interessen in Politik, Gesellschaft und Kirche. Wir engagieren uns durch unsere Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit, bringen uns im Rahmen parlamentarischer Prozesse sowie bei Gesetzesvorhaben ein und wirken darauf hin, dass auch für Personen in Sorgeverantwortung bedarfsgerechte Rahmenbedingungen für Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen ermöglicht und die Zugänge hierzu gesichert sind.
Der Deutsche Caritasverband ist Gründungsmitglied und Mitträger der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung e.V..
Über diesen Zusammenschluss fördern wir die fachlich-konzeptionelle Weiterentwicklung sowie Qualitätssicherung der eigenen Dienste und Einrichtungen im Bereich der Caritas durch regelmäßige Information und Erfahrungsaustausch, Fortbildung, Konferenzen und Fachtagungen. Über die Arbeitsgemeinschaft realisieren wir u.a. verschiedenste Projekte der Öffentlichkeitsarbeit und koordinieren und betreuen ein bundesweites Angebot der Online-Beratung.
Die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung arbeitet im Netzwerk der Elly-Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk.
Die Suchthilfe ermöglicht durch ihre – auch im europäischen Vergleich bestätigte – effektive und effiziente Arbeit die Teilhabe suchtkranker und -gefährdeter Menschen am gesellschaft-lichen Leben und trägt deutlich zur Kostensenkung im Gesundheits- und Sozialwesen bei.
Wichtige Aufgaben des Fachbereichs Suchthilfe in der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes sind die fachpolitische Vertretung der Suchthilfe sowie deren fachlich-methodische Weiterentwicklung. Er nimmt sich damit im christlichen Auftrag einer vulnerablen gesellschaftlichen Gruppe an. Bedingt durch die Vielschichtigkeit der substanz- und verhaltensbezogenen Störungen im medizinischen, psychischen und sozialen Bereich ist die themenzentrierte Kooperation und Vernetzung mit unterschiedlichen Arbeitsfeldern – auf der fachlich-verbandlichen Ebene ebenso wie in der praktischen Arbeit – eine grundsätzliche Anforderung an die Suchthilfe. Dies bedeutet, dass die Veränderungen des gegliederten Leistungs- und Leistungserbringungsrechts sowie fachliche und strukturelle Entwicklungen in einem ständigen Prozess der Kooperation und Abstimmung mit den Gliederungen, Fachorganisationen, Leistungsträgern und der Politik konzeptionell und methodisch umgesetzt werden. Selbsthilfe-Organisationen werden dabei mit eingebunden. Teil der Arbeit des Fachbereichs ist die Koordination aller in der Suchthilfe tätigen Verbände im katholischen Bereich im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Katholische Suchthilfe (AKS), an deren Sitzungen auch eine Vertretung der Deutschen Bischofskonferenz teilnimmt. Es besteht eine intensive Kooperation mit der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), den Fachverbänden Caritas Suchthilfe (CaSu) und Kreuzbund sowie der bundesweiten Koordinationsstelle Selbsthilfe junger Abhängiger. Darüber hinaus werden regelmäßige Gespräche mit Leistungsträgern (Deutsche Rentenversicherung Bund) und dem zuständigen Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geführt.
Der Fachbereich koordiniert und betreut auch die Online-Suchtberatung und pflegt eine umfassenden Sammlung von häufig gestellten Fragen (FAQ) und Antworten rund um das Thema Sucht in verschiedenen Sprachen.
Die Sucht-Selbsthilfe ist als eigenständiges Hilfeangebot ein wichtiger Teil des Hilfesystems. Sie ist Hilfe von Betroffenen für Betroffene und Angehörige. Sie soll Suchtkranke auf dem Weg aus der Sucht unterstützen und ihnen Teilhabe am Familienleben sowie an Beruf und Gesellschaft ermöglichen.
In der Suchthilfe der Caritas gibt es eine lange Tradition der guten Zusammenarbeit zwischen beruflicher Suchthilfe in ambulanten und stationären Einrichtungen und der Sucht-Selbsthilfe. Wichtige Aufgaben des Referenten für Sucht-Selbsthilfe in der Zentrale des Deutschen Caritasverbandes sind:
- Förderung der Zusammenarbeit von beruflicher Suchthilfe und Sucht-Selbsthilfe
- Stärkung und Unterstützung der Sucht-Selbsthilfe
- Vertretung der Sucht-Selbsthilfe in verschiedenen Gremien
- Unterstützung unterschiedlicher Maßnahmen und Projekte (z.B. Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund, Sucht-Selbsthilfe im Strafvollzug, Online-Selbsthilfe …)
- Kooperation mit dem Kreuzbund, der bundesweiten Koordinationsstelle Selbsthilfe junger Abhängiger, mit anderen Selbsthilfeverbänden sowie Einrichtungen der beruflichen Suchthilfe.
Junge suchtkranke Menschen sind oftmals mehrfachabhängig bzw. verfügen über Erfahrungen im Gebrauch verschiedenster Suchtmittel. Für junge Abhängige ist es wichtig, dass neben der bewährten Gesprächsgruppe auch kreative, erlebnis-, handlungs- und freizeitorientierte Gestaltungselemente sowie sportliche Aktivitäten in die Selbsthilfe einbezogen werden. Die Bundesweite Koordinationsstelle Selbsthilfe junger Abhängiger der Caritas übernimmt dabei folgende Aufgaben:
- Förderung von Aufbau, Unterstützung und Koordination von Selbsthilfegruppen junger Abhängiger
- Unterstützung und Förderung der Entwicklung altersentsprechender, für junge Suchtkranke attraktive Selbsthilfeangebote
- Vielfältige Hilfestellungen für Selbsthilfegruppen junger Abhängiger bei ihrer Selbsthilfearbeit für eine suchtmittelfreie Lebensgestaltung.