Auch wenn drastische Kürzungen weitgehend ausblieben, hat das Chaos rund um die Haushaltsberatungen, aus Sicht der Verbände, viel Vertrauen zerstört und Unsicherheit hinterlassen.
Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin (LIGA Berlin) begrüßen grundsätzlich, dass ein Kahlschlag bei der Verabschiedung des Landeshaushaltes für das Jahr 2026 vermieden wurde. Dennoch gibt es deutliche Kritik, vor allem an der Art und Weise des Verfahrens.
"Viele Träger wissen bis heute nicht, ob sie ihre Arbeit im nächsten Jahr fortsetzen können. Wichtige Projekte wurden gestrichen, andere erst in letzter Minute gerettet. Der Berliner Senat hat ein Haushaltschaos produziert, das viele Mitarbeitende und Träger verunsichert und in Existenznöte bringt", sagt Oliver Bürgel, Federführer der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin und Geschäftsführer des AWO Landesverbandes Berlin.
Die LIGA Berlin fordert für die Zukunft eine bessere Planbarkeit, um die soziale Infrastruktur in Berlin nicht zu gefährden. Der diesjährige Prozess der Haushaltsaufstellung ist aus Sicht der LIGA hochproblematisch.
"Erst im Herbst haben die Träger erfahren, ob Tarifsteigerungen für 2025 überhaupt übernommen werden. Es gab ein ständiges Hin und Her. Auch in den Bezirken herrscht bis heute noch Haushaltsunsicherheit.
Unsere Träger leisten einen wichtigen Beitrag zur Daseinsvorsorge. Ohne sie ist die soziale Infrastruktur in Berlin nicht vorstellbar. In den zuständigen Verwaltungen fehlt aber oft das Personal, um Bescheide auszustellen. Für den nächsten Haushalt müssen unbedingt die Vorschläge der gemeinsamen Arbeitsgruppe von Land, Bezirken und LIGA Berlin umsetzt werden, die eine Verwaltungsvereinfachung ermöglichen. Das aktuelle Haushalts- und Verwaltungschaos führt zu einer enormen Verschwendung von Zeit und Ressourcen, die besser in die soziale Arbeit fließen sollten", erklärt Oliver Bürgel.
LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege
In der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege haben sich in Berlin der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Landesverband Berlin (Federführung 2025/2026), die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Caritasverband für das Erzbistum Berlin, der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin, der DRK Landesverband Berliner Rotes Kreuz sowie die Jüdische Gemeinde zu Berlin zusammengeschlossen. In den sozialen Einrichtungen, Diensten und Projekten der LIGA sind in Berlin rund 107.000 hauptamtliche und etwa 53.000 ehrenamtliche Mitarbeitende tätig. Rund 150.000 Menschen sind zusätzlich persönliche Mitglieder in den Verbänden der LIGA Berlin, die wiederum ca. 1.200 Initiativen und Träger vertreten.
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Markus Galle | Pressesprecher
LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Berlin
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