Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE)
Die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) ist fester Bestandteil der Integrationslandschaft in Deutschland und wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert. Als Teil des Migrationsdienstes der Caritas ist es Ziel der MBE, die Teilhabechancen Ratsuchender in rechtlicher, sozialer, ökonomischer, politischer und kultureller Hinsicht zu verbessern, aber auch durch strukturelle bzw. politische Arbeit im Sozialraum zum Gelingen von Integrationsprozessen beizutragen. Die Aufgaben der MBE gemäß Förderrichtlinie sind: Einzelfallberatung (u.a. Case Management), Gruppenangebote, Mitarbeit in kommunalen Netzwerken, Mitwirkung bei der interkulturellen Öffnung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Caritas bietet MBE derzeit an rund 300 Standorten mit circa 500 Mitarbeiter_innen an.
Der Deutsche Caritasverband setzt sich in seinen politischen Aktivitäten für eine Gesellschaft ein, die allen Menschen Teilhabe ermöglicht und in der Vorurteile und Exklusion keinen Platz haben. Das Referat Migration und Integration entwickelt migrations- und integrationspolitische Aktivitäten und Positionen, die geprägt sind von unserer Überzeugung der Gleichwertigkeit aller Menschen und unserem biblischen Auftrag, allen Schutz, Gastfreundschaft und Solidarität zu gewähren. Dazu zählen sowohl Bürger_innen aus anderen EU-Ländern als auch diejenigen, die aus anderen Ländern beispielsweise zu Erwerbszwecken oder als Schutzsuchende in die EU und nach Deutschland kommen oder kamen und hier leben. Dabei kann es sich um Menschen mit Aufenthaltsrecht handeln oder um Menschen, die ausreisepflichtig sind, wie zum Beispiel Personen in Duldung. Ebenso nehmen wir die Schwierigkeiten für Menschen in der aufenthaltsrechtlichen Illegalität in den Blick.
Wir engagieren uns dafür, dass Deutschland und die EU ihren rechtlich bindenden Pflichten und ihrer humanitären Verantwortung im Flüchtlingsschutz gerecht werden und ein solidarisches gemeinsames Asylsystem entwickeln und umsetzen. Daneben setzen wir uns dafür ein, die Möglichkeiten für legale Arbeitskräftezuwanderung zu erweitern, wobei nicht nur die Interessen Deutschlands, sondern gleichberechtigt die Folgen für die Herkunftsländer sowie die Rechte und Interessen der Migrant_innen zu berücksichtigen sind.
Um politische Entscheidungen in diesem Sinne zu beeinflussen, erarbeiten wir Positionspapiere, führen Aktionen und Initiativen zu Anliegen in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft durch (zum Beispiel die Initiative für Gesellschaftlichen Zusammenhalt) und entwickeln strukturelle Partnerschaften. Wir machen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel, nehmen Stellung zu Gesetzentwürfen und bringen uns in aktuelle Debatten ein (Fachthema Migration).
Ebenso zielt unsere Arbeit darauf ab, öffentlich für spezifische Schwierigkeiten neu zugewanderter Menschen und bereits lange in Deutschland lebender Menschen mit Migrationshintergrund zu sensibilisieren und Akzeptanz und Verständnis zu steigern. Dafür erarbeiten wir Materialien für die Öffentlichkeit, initiieren und organisieren Tagungen und bringen uns in den öffentlichen Diskurs ein.