Ein besonderes Fest für die Besucher der KBS Hoyerswerda
"Nun Freunde, lasst es mich einmal sagen. Gut wieder hier zu sein - gut euch zu sehn. Mit meinen Wünschen, mit meinen Fragen fühl ich mich nicht allein. Gut euch zu sehn....." Mit diesem Song von Hannes Wader wurde das 15-jährige Jubiläum der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstelle eröffnet. Dieser Songtext hat bereits seit Jahren eine tiefere Bedeutung für die Menschen, welche die KBS besuchen. Es sollte ein besonderes Fest werden, ein Fest für die Besucher der KBS Hoyerswerda.
Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
Es ist normal, abends zum Feiern an besondere Orte zu gehen, ein Open-Air-Konzert anzuhören und vieles mehr. Aber für Menschen mit psychischen Problemen, mit einer psychischen Erkrankung, ist diese gesellschaftliche Teilhabe oft nicht möglich oder aber nur mit Begleitung und in einem guten sozialen Gefüge. Aus diesem Grund wurden ganz bewusst ein Abend, ein besonderer Ort und eine besondere Künstlerin gewählt und Gäste dazu eingeladen. Normalisierung und gesellschaftliche Teilhabe, dass sollte umgesetzt werden.
Es war ein sehr schönes Fest, welches den Abschluss einer Projektwoche im Sonnenhof Dresden-Hellerau bildete. Jung und Alt waren gekommen, Vertreter aus sozialen Bereichen, Angehörige und Freunde. Nach dem offiziellen Teil, Begrüßung und Power-Point-Präsentation mit Ausschnitten aus den vergangenen Jahren, gemeinsamen Singen und einer leckeren Imbisspause, wurde dem Konzert von "fairydust" aus Chemnitz gelauscht. Zu hören waren leise, besinnliche Lieder, beschwingte irische Songs, russische Volkslieder, zu denen auch schon mal das Tanzbein geschwungen wurde, und nicht zuletzt Lieder zum Mitsingen.
Miteinander feiern und Zeit verbringen
Es ist schön, zu erleben, dass es möglich ist, Menschen, welche durch ihre Erkrankung schwer belastet und zum Teil traumatisiert sind, emotional berührt und fröhlich zu sehen. Und es ist schön, zu erleben, wie alle miteinander, ob "Ausgegrenzte" oder "mitten im Leben Stehende", miteinander feiern.
Auch während der gesamten Projektwoche war in der Gruppe eine wohltuende, entspannte und harmonische Atmosphäre zu spüren.
Es wurden Achtsamkeitsübungen und thematisch orientierte Gespräche durchgeführt, wodurch auch die eigene Haltung und Meinungen überdacht wurden. So war es unter anderem zum Beispiel sehr beeindruckend, als Maggie aus Malaysia ihre Lebensgeschichte erzählte und wie sie gelernt hat, zum Beispiel mit Respektlosigkeit und Pöbeleien aufgrund ihrer Hautfarbe umzugehen. Die Projektteilnehmer hörten gebannt zu und kochten gemeinsam unter ihrer Anleitung ein typisch malaysisches Gericht, was auch dem Chef des Sonnenhofes hervorragend mundete. Ebenso kamen Spiel und Spaß nicht zu kurz. Das heiße Wetter wurde für einen Badeausflug genutzt. Die Kutschfahrt in Moritzburg und das Beisammensein in einem netten Kaffee waren Höhepunkte wie die gesamte Woche im Sonnenhof Dresden. Bevor man am Ende dieser Woche auseinander ging, gab jeder seinem "Paten" ein "Dankeschön" und bekam noch eine "Weisheit" mit auf den Weg.
Dank an Förderer und Engagierte
All diese Erlebnisse wurden unterstützt durch die finanziellen Förderungen von "Aktion Mensch" und "Stiftung Lichtblick" sowie durch großes ehrenamtliches Engagement von Veronika Buder aus Bautzen, Petra Handschag aus Hoyerswerda und Maria Pahner aus Panschwitz-Kuckau. Ein herzlicher Dank gilt auch Egbert Buruck, dem Chef des Hauses, dafür, dass in dieser Oase alles möglich ist, was für eine gute Gruppenarbeit nötig ist. Das gastliche Haus in dem idyllisch gelegenen Waldgrundstück ist ein wunderbarer Ort, um aus dem Alltag herauszutreten und die Lasten zumindest vorübergehend abzuwerfen.