Berlin. 11. Oktober 2006. Der
mit der Wirtschaft bestehende Ausbildungspakt hat sein Ziel, jedem jungen
Menschen eine berufliche Perspektive zu geben, bisher nicht erreicht. Die
Tatsache, dass mit Beginn des Ausbildungsjahres 2006/2007 laut Bundesagentur
für Arbeit 49.500 Bewerber keinen Ausbildungsplatz haben, bezeichnet der
Deutsche Caritasverband (DCV) als alarmierend. „Fast 50 Prozent der
arbeitslosen Jugendlichen haben keine Berufsausbildung. Um Arbeitslosigkeit bei
jungen Menschen zu verringern, ist - neben einem Schulabschluss - eine
Berufsausbildung unabdingbar“ fordert der Generalsekretär des DCV, Georg
Cremer.
Dringend erforderlich ist aus Sicht des DCV eine verstärkte Kooperation
zwischen Schulen, Jugendsozialarbeit und Betrieben. Nur so verbessern sich die
Vermittlungschancen auch für benachteiligte junge Menschen. Die von der
Wirtschaft beklagte mangelnde Ausbildungsreife vieler Jugendlicher sei ernst zu
nehmen, aber nicht die alleinige Ursache für die fehlenden Ausbildungsplätze. „Wir
beobachten, dass viele Betriebe zu wenig wissen über Fördermöglichkeiten für
Jugendliche, wie sie beispielsweise berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder
ausbildungsbegleitende Hilfen bieten“ so Georg Cremer. „Die von der
Bundesregierung initiierten Kompetenzagenturen, die die Jugendlichen beim
Einstieg in den Beruf begleiten, begrüßen wir.“
Ein richtiger Schritt seien auch die Planungen der Bundesagentur für Arbeit,
Projekte zur Berufsorientierung in Schulen zu initiieren. Bereits von der 7.
Klasse an sollen Schüler Berufe und die betriebliche Praxis kennen lernen und
dabei erfahren, welche Erwartungen während einer Ausbildung an sie gestellt
werden. „Um nachhaltig zu wirken, müssen die Förderprogramme langfristig angelegt
und gut vernetzt sein“ fordert Caritas-Generalsekretär Cremer.
Durch berufsvorbereitende und qualifizierende Maßnahmen unterstützt die Caritas
jährlich mehr als 15.000 Jugendliche dabei, einen Berufsabschluss zu machen
bzw. die Ausbildungsreife zu erreichen. Bis zu 40 Prozent dieser Jugendlichen
haben einen Migrationshintergrund.
In Diensten, Einrichtungen und Ausbildungsstätten der Caritas werden jährlich
etwa 85.000 junge Menschen in pädagogischen und sozialpflegerischen Berufen, in
Berufen der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in hauswirtschaftlichen- und
Verwaltungsberufen ausgebildet. Darüber hinaus hat die Caritas eine
Befähigungsinitiative gestartet, um sich noch stärker für bessere Start- und
Lebensbedingungen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen einzusetzen.
Kontakt: Elise Bohlen, Arbeitsbereich Jugendsozialarbeit, Telefon 0761 200-639,
Mobil: 0174 3200802, E-Mail:
elise.bohlen@caritas.de
Pressemitteilung
Ohne Ausbildung keine Perspektive für junge Menschen
Erschienen am:
11.10.2006
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