„Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Menschen auf dem Abstellgleis geparkt werden und ihnen die Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben verwehrt wird“, so Caritas-Präsident Neher anlässlich der heutigen Anhörung im Ausschuss Arbeit und Soziales. „Viele dieser Menschen haben gesundheitliche und soziale Probleme und brauchen gezielte Fördermaßnahmen, um wieder eine Chance auf Erwerbsarbeit zu haben“, so Neher.
„Die beiden vorgelegten Bundesprogramme sind zu klein angesichts der Zahl langzeitarbeitsloser Menschen, denn sie werden nur 43.000 Personen erreichen“, macht Neher deutlich. Zudem müssten die Eingliederungs- und Verwaltungsmittel dringend erhöht werden. „Es kann nicht sein, dass die Programme und eine bessere Betreuung von Langzeitarbeitslosen zu Lasten anderer Gruppen, u.a. von Jugendlichen ohne Ausbildung, finanziert werden sollen“, kritisiert Neher.
Caritasbetreuerin Nina Wild sucht im Therapiegespräch gemeinsam mit Ralf A. Wege aus Krankheit und Arbeitslosigkeit. Peter Esser
Positiv sei, dass eines der beiden Programme den Gedanken der sozialen Teilhabe von Langzeitarbeitslosen in den Mittelpunkt stellt. „Dies kann nur ein erster Schritt sein. Soziale Teilhabe muss als Förderziel im Gesetz festgeschrieben werden“, fordert Neher. „Nur so kann die Stop-and-go-Förderung bei der Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen beendet werden. Wir brauchen langfristige und verlässliche Förderstrategien und nicht ein mehr an zeitlich befristeten Maßnahmen, die nicht nachhaltig wirken können.“
Zu effektiven Fördermaßnahmen gehört auch sozialpädagogische Begleitung. Zudem sollten die Arbeitsgelegenheiten so weiter entwickelt werden, dass langzeitarbeitslose Menschen auch an arbeitsmarktnahen Fördermaßnahmen teilnehmen können.