Zur heutigen Auftaktsitzung der Bund-Länder-AG zur Pflegereform erklärt die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands:
"Als Deutscher Caritasverband begrüßen wir, dass die Bundesgesundheitsministerin mit der Einladung zur hochrangigen Bund-Länder-AG Themen der Pflegepolitik erkennbar priorisiert. Es ist wichtig, zeitnah einen "Zukunftspakt Pflege" mit den Ländern zu schmieden und es ist richtig, dabei den Fokus auf Versorgungssicherheit und Finanzierung zu legen.
Leider ist es traurige Realität, dass Pflegekassen und vor allem Sozialämter oft nur mit erheblicher Verzögerung zahlen. Daraus ergeben sich vor allem dann, wenn Pflegebedürftige in der Einrichtung zwischenzeitlich versterben, erhebliche Zusatzaufwände und Probleme für die Träger. Die schlechte Zahlungsmoral der Kostenträger bringt Pflegeeinrichtungen nicht nur an den Rand ihrer Liquiditätssicherung, sie gefährdet längst ihre Existenz.
Der Zukunftspakt muss aber nicht nur die Finanzierungsbedingungen verbessern, er sollte auch dazu beitragen, innovative Konzepte, die die Praxis entwickelt hat, zu fördern und in die Regelversorgung zu bringen. Wir brauchen kreative Konzepte der wohnortnahen Pflege im Quartier, gerade auch im ländlichen strukturschwachen Raum, dem meine besondere Sorge gilt.
Bürokratieabbau und eine bessere Nutzung von Digitalisierung und KI, angefangen vom Prinzip "once only" bei Anträgen von Pflegebedürftigen bis hin zur Vermeidung von Doppelprüfungen eröffnen ungenutzte Spielräume für eine finanzierbare, leistungsfähige Pflege der Zukunft.
Die Bundesgesundheitsministerin wäre gut beraten, die Träger der Pflegeeinrichtungen über die Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege in die Beratungen der Bund-Länder-AG einzubeziehen."