Der Deutsche Caritasverband (DCV) hat Empfehlungen zur
Prävention von sexuellem Missbrauch und zum Verhalten bei Missbrauchsfällen
herausgegeben. Sie richten sich insbesondere an die Dienste und Einrichtungen
der Caritas in der Kinder- und Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, aber auch
an andere Dienste, in denen besondere Abhängigkeitsverhältnisse bestehen.
Die Empfehlungen enthalten Regelungen zur Prävention sexuellen Missbrauchs, die
dazu beitragen sollen, Risiken frühzeitig zu erkennen und sie ansprechen zu
können. Dazu gehören eine vorsorgende Personalpolitik, klare Verhaltensregeln
für Mitarbeitende und eine Stärkung der Rechte von Schutzbefohlenen bzw. ihrer
Angehörigen. Die Empfehlungen fordern einen sensiblen Umgang mit Fragen von
Nähe und Distanz in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und behinderten
Menschen. Bei Hinweisen auf sexuellen Missbrauch bzw. bei einem begründeten
Verdacht stehen das Wohl der Schutzbefohlenen und die konsequente Aufklärung im
Zentrum der Empfehlungen. Die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden
ist eindeutig geregelt.
Die Empfehlungen knüpfen an eine langjährige verbandliche Diskussion und
vielfältige Initiativen im Umgang mit dieser Thematik an. In zahlreichen
Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe sowie der
Behindertenhilfe gibt es bereits Material zum Thema und Schulungs- und
Supervisionsangebote für Mitarbeitende zu Fragen in diesem Kontext. Die
Empfehlungen des DCV wollen einen Beitrag leisten, die Diskussion in den
Einrichtungen und Diensten, die sich dem Wohl von Kindern, Jugendlichen und
Menschen mit Behinderung verpflichtet sehen, dahin gehend anzuregen, Strukturen
zu überprüfen und zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit diesem Thema
einzuladen.
Die Empfehlungen wurden in Abstimmung mit den Diözesan-Caritasverbänden und mit
Fachverbänden erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden vorhandene
Materialien zum Thema zusammengestellt und sollen so den Austausch innerhalb
des Verbandes fördern und die Verantwortlichen in den Einrichtungen in ihrer
Arbeit unterstützen.
Kontakt:
Claudia Beck, Pressesprecherin, Telefon: 030 284447-42, E-Mail:
claudia.beck@caritas.de
Pressemitteilung
Empfehlungen zur Prävention von sexuellem Missbrauch
Erschienen am:
27.04.2010
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