Der Deutsche Caritasverband begrüßt, dass der Deutsche Bundestag mit den Beschlüssen zur Wehrdienstmodernisierung Freiwilligkeit und Freiwilligendienste stärkt.
"Die Regierungsfraktionen beantworten nach langen Debatten die akuten sicherheitspolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen mit einem klaren Bekenntnis zu einem freiheitlichen Konzept der Stärkung von Krisenresilienz und Zusammenhalt", so Eva Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. "Wir begrüßen die Entscheidung und unterstützen alle Verantwortlichen in ihrem Bemühen, einen raschen Aufwuchs im freiwilligen Wehrdienst ebenso wie in den anderen Freiwilligendiensten zu erreichen."
Der größte deutsche Wohlfahrtsverband, Einsatzort sowohl des alten Zivildienstes wie der sozialen Freiwilligendienste, ist froh, dass die jungen Menschen ab 2026 über alle Formen freiwilligen Engagements in einem gemeinsamen Schreiben informiert werden und dass die Finanzmittel, die für die Freiwilligendienste zur Verfügung stehen, steigen.
"Mit den durch das Wehrdienstmodernisierungsgesetz angestoßenen Anstrengungen für eine verbesserte Verteidigungsfähigkeit ist verabredet, die Rahmenbedingungen der Freiwilligendienste attraktiver zu machen und das soziale Engagement zu stärken. Das Parlament gibt ausdrücklich die Ausweitung von Kapazitäten für den Dienst an der Gesellschaft in Auftrag.
Zu den zu verbessernden Rahmenbedingungen gehören das Taschengeld ebenso wie die kostenlose ÖPNV-Nutzung und eine qualifizierte pädagogische Begleitung. Wir erwarten, dass bei der Gestaltung dieser Rahmenbedingungen die Wohlfahrtsverbände als Einsatzorte und die jungen Menschen als diejenigen einbezogen werden, für die der Freiwilligendienst Lern- und Orientierungsjahr sein und bleiben soll. Krisenresilienz entsteht am wirkungsvollsten partizipativ und freiheitlich", so Welskop-Deffaa.
Aktuelle Datenerhebungen wie der soeben von der Bundesregierung vorgelegte Freiwilligensurvey bestätigen, dass sich in Deutschland rund 29 Millionen Menschen freiwillig engagieren, davon etwa 10 Prozent in der freien Wohlfahrtspflege. Besonderheit des sozialen Ehrenamts: Es vollzieht sich fast überall in direkter CoProduktion von ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen. Wohlfahrtsverbände sind engagementförderliche Strukturen ohne Gleichen; als Einsatzorte für Freiwilligendienstleistende sehen sie sich in der Verantwortung, junge Menschen in ihrer Haltung der Empathie und zivilgesellschaftlichen Mitgestaltung zu fördern.
"Mit der Attraktivierung der Freiwilligendienste kann eine Zeitenwende eingeläutet werden. Wer gute Erfahrungen im Freiwilligendienst macht, wer lernt, dass sich hinter den Türen der Einsatzstellen Menschen finden, die von Nächstenliebe und freiwilligem Engagement unmittelbar profitieren, trägt diese Erfahrungen in das weitere Berufsleben. Freiwilliges Engagement kann so in unserer Gesellschaft immer mehr zu einer Alltagsselbstverständlichkeit werden", so Welskop-Deffaa.
Der Deutsche Caritasverband engagiert sich seit über 125 Jahren für Menschen in Not. Mit bundesweit fast 740.000 Mitarbeitenden, rund 500.000 ehrenamtlich Engagierten und rund 25.000 Einrichtungen und Diensten unterstützt die Caritas jährlich rund 13 Millionen Menschen. In nahezu allen sozialen Bereichen - von der Kinder- und Jugendhilfe über die Pflege älterer Menschen bis hin zur Begleitung von Menschen in Krisensituationen - setzt sich die Caritas für ein solidarisches Miteinander und die Stärkung des Sozialstaats ein Er ist zudem weltweit mit mehr als 600 Projekten in 77 Ländern gemeinsam mit lokalen Caritas-Organisationen, mit kirchlichen und säkularen Partnerorganisationen sowie staatlichen Stellen an der Seite von Menschen, die in existenziellen Krisen sind, aktiv.