Arbeitsmarktchancen erhöhen
Der Caritasverband der Diözese Görlitz e.V. ist seit dem 1. Februar ein Projektpartner von vier Trägern des XENOS-Projektes "BleibNet Brandenburg" - Netzwerk zur Integration von Bleibeberechtigten und Flüchtlingen im Land Brandenburg. Das Teilprojekt umfasst die Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und Cottbus.
Das ausdrückliche Ziel des Projektes ist es, die Arbeitsmarktchancen von Bleibeberechtigten und Flüchtlingen zu erhöhen und bestehende Beschäftigungsverhältnisse zu verstetigen, damit diese ihren Aufenthalt in Deutschland durch Arbeit sicherstellen können. Darüber hinaus sollen die Öffentlichkeit, die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung sowie Arbeitsmarktakteure für das Anliegen einer gelungenen Integration von Bleibeberechtigten und Flüchtlingen sensibilisiert werden.
In der genannten Region betrifft es etwa 200 Menschen, die sich schon mehr als acht Jahre in der Bundesrepublik aufhalten. Durch die Bleiberechtsregelung der Innenministerkonferenz 2006 wurde ihnen erstmalig die Möglichkeit des Zugangs zum Arbeitsmarkt eingeräumt. Der Kontakt zu den betroffenen Menschen erfolgte durch eine gute Zusammenarbeit mit der überregionalen Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks Elbe-Elster e.V., der Integrationsbeauftragten der Stadt Cottbus und mit der Ausländerbehörde des Landkreises Elbe-Elster. Die bisher gesammelten Erfahrungen in der Einzelfallbegleitung machen deutlich, dass die Hürden der Bleiberechtsregelung für die meisten Betroffenen zu hoch sind. Langjähriges Arbeitsverbot, fehlende oder nicht anerkannte Berufsabschlüsse machen es den Betroffenen kaum möglich, eine Arbeit zu finden, welche den Lebensunterhalt unabhängig von Arbeitslosengeld II sichert. Dies ist aber die Hauptforderung des Gesetzgebers, dass bis zum 31. Dezember 2009 der Lebensunterhalt überwiegend eigenständig durch Erwerbstätigkeit gesichert ist. Für viele bedeutet es aber, dass sie auch aufgrund der anhaltenden Weltwirtschaftskrise keine Verlängerung ihrer Aufenthaltserlaubnis erhalten werden. Ihnen droht der Rückfall in die Duldung, das heißt Arbeitsverbot, die Senkung der Leistungen zum Lebensunterhalt und Perspektivlosigkeit. Im schlimmsten Fall droht eine Abschiebung in ein Land, welches vor vielen Jahren verlassen wurde und für viele betroffene Kinder, die in Deutschland geboren sind, ein fremdes Land ist.
Das Projekt "BleibNet Brandenburg" möchte durch den Aufbau eines Netzwerkes die Beschäftigungsbereitschaft von Unternehmen erhöhen, die Öffentlichkeit, die Politik und verschiedene regionale Arbeitsmarktakteure für die Problemlage der Betroffenen sensibel machen. Dadurch sollen die Chancen der betroffenen Menschen für eine Zukunft in Deutschland verbessert werden.
Die Deutsche Bischofskonferenz und der Deutsche Caritasverband haben sich ausdrücklich für ein Bleiberecht langjährig Geduldeter ausgesprochen und fordern die Bundesregierung auf, die bisherigen gesetzlichen Regelungen an die Realität der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen.
Das ESF-Bundesprogramm zur arbeitsmarktlichen Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flüchtlinge mit Zugang zum Arbeitsmarkt ist Teil des Nationalen Integrationsplans der Bundesregierung und finanziert sich aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie aus Bundesmitteln.
Ansprechpartner:
Caritas-Regionalstelle Senftenberg
Caritas-Beratungszentrum
Kathrin Herzog, Handy: 0 17 42 45 69 73
Caritas-Dienststelle Finsterwalde
Caritashaus Sankt Elisabeth
Andreas Jahn, Handy: 0 17 43 29 61 57