Elisabeth Redler: „Omas gegen Rechts“ und ihr Kampf für gegen Rassismus
Frau Redler, warum gehen Sie auf die Straße?
Ich engagiere mich bei den "Omas gegen Rechts", seit die AfD 2018 in den bayerischen Landtag eingezogen ist. Da bin ich im Übrigen gerade selbst Oma geworden. Einer meiner inzwischen sieben Enkel war schwerbehindert. Er ist im Alter von fünf Jahren leider verstorben, bis dahin wurde er aber großartig versorgt. Im Nationalsozialismus wäre dieses Kind als unwertes Leben kategorisiert und ausgelöscht worden. Wie stark die Rechten heute wieder sind, ist bedrohlich. Deshalb ist für mich klar, dass wir aktiv werden müssen, um unsere Demokratie zu verteidigen. Wir geben der stummen demokratischen Mehrheit eine Stimme und versuchen die Menschen mitzunehmen, denn noch ist diese Gesellschaft nicht aktiv genug gegen Rechts.
Die 76-jährige Elisabeth Redler engagiert sich bei dem Omas gegen Rechts für Demokratie - auch auf Demos. Omas gegen Rechts
Was macht Ihnen Hoffnung?
Ich vertraue auf die junge Generation. Solange sie Kinder in die Welt setzen, gibt es Hoffnung. Zusammen mit ihnen setzen wir "Omas gegen Rechts" uns für eine lebenswerte Zukunft und ein friedliches Miteinander ein. Wir demonstrieren, vernetzen uns und informieren - mit AfD-Wählenden ins Gespräch zu kommen, ist aber gar nicht so einfach. Was mir darüber hinaus Kraft gibt, ist unsere kontinuierlich wachsende Initiative: Allein im ersten Quartal 2025 sind in München 250 neue Omas zu uns gestoßen.
Sie haben das Bundesverdienstkreuz erhalten. Wofür?
Es ist mir eine große Ehre, und ich weiß bis heute nicht, wer mich vorgeschlagen hat. In der Laudatio wurde mein langjähriges Engagement für Nachhaltigkeit genannt - ich habe die Repair-Cafés in Deutschland mitinitiiert. Und natürlich mein Einsatz mit den "Omas gegen Rechts", gegen Rassismus und für Demokratie.