Brotteller für Weihbischof Vorrath
Der Präsident des DCV hielt die Laudatio bei der offiziellen Feier am 23. September anlässlich des 75. Geburtstages, des Goldenen Priesterjubiläums und der Verabschiedung des Weihbischofs in Essen.
Auf vielen Feldern habe sich Vorrath engagiert, von der Auslandshilfe - einem Markenzeichen der Caritas im Ruhrbistum - bis zum Essener Baby-Fenster, das er nach Kräften unterstützte und gegen Kritik von außen verteidigte. Unter Leitung des Weihbischofs sei die "Orientierungshilfe zu Moscheebauten und Muezzinruf" entstanden, die für bundesweites Aufsehen gesorgt habe. Auch die Deutsche Bischofskonferenz und der Deutsche Caritasverband hätten vom Wissen und Engagement Vorraths profitiert, der den Kommissionen "Caritas" und "Migration" sowie der Unterkommission "Interreligiöser Dialog" angehörte.
"Beherzt und ohne Angst vor Identitätsverlust betrachten Sie die Gesellschaft und gehen auf Menschen und Herausforderungen zu", sagte Neher. So betone Vorrath, wie wichtig es in unterschiedlichen ethischen Dilemmata sei, "dass die Kirche - ohne ihre ethischen Grundsätze aufzugeben - Menschen in Krisen- und Konfliktsituationen einen Gott verkündet, der kein verurteilender, sondern ein liebender Gott ist, ein Gott, der im Chaos, in dem Ringen und dem Durcheinander des Lebens bei den Menschen wohnt, der mit ihnen fühlt, mit ihnen leidet und ihnen beistehen will", so der Präsident.
Ohne Angst vor kirchlichem Bedeutungs- und Identitätsverlust stelle sich Vorrath vor dem Hintergrund tiefgreifender Veränderungen in Gesellschaft und Kirche der Frage nach der zukünftigen Gestaltung der Einrichtungen und Dienste der Caritas. Es sei vor allem der "Beharrlichkeit und Klugheit" des Weihbischofs zu verdanken, dass dieses Thema auf der Agenda der verschiedenen Kommissionen geblieben sei.