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Was ist das kirchliche Profil der Caritas?

Soll sich die Caritas aus der Kirche lösen und große Einrichtungen, wie Krankenhäuser, nur noch als Einrichtungen „in katholischer Tradition“ außerhalb der Kirche betreiben? Oder ist die Caritas eine Kernaufgabe der Kirche und der entscheidende Ort, an dem sich diese selbst findet? Diskutieren Sie mit uns diese Thesen.

Chefarzt Dr. Manfred Lütz und Diözesan-Caritasdirektor Dr. Hans-Jürgen Marcus machen den Anfang. Lesen Sie beide Kommentare, indem Sie auf einen der Pfeile rechts unten klicken. Ihre Meinung können Sie am Ende der Seite eingeben.

Dr. Manfred Lütz will einen Zusammenbruch des kirchlichen Arbeitsrechtes verhindern. Dazu müssten große Einrichtungen freiwillig auf die kirchlichen arbeitsrechtlichen Privilegien verzichten, den TVöD und Gewerkschaften einführen. "In solchen Einrichtungen wären natürlich wiederverheiratete Geschiedene und Menschen in homosexueller Lebenspartnerschaft tätig und nicht bloß geduldet, wie jetzt vielerorts."

Lütz: Wir sollten dem Zusammenbruch des Arbeitsrechtes selbst vorbeugen!

So kann es nicht weitergehen. Darüber sind sich alle einig. Die katholische Kirche kann nicht mehr bei 560.000 Caritas-Mitarbeitern in deren persönliche Lebensführung arbeitsrechtlich hineinregieren. „Entweltlichung“ forderte Papst Benedikt, eine „von … Privilegien befreite Kirche“, und Papst Franziskus wünscht sich eine dienende Kirche, keine mächtige, „eine arme Kirche für die Armen“. Sofort gab es Widerspruch gegen die Päpste, nicht von außen, sondern von kirchlichen Verbandsvertretern. Benedikt wurde Weltflucht vorgeworfen und Franziskus Naivität. Dabei hätte es, wie Benedikt einmal gesagt hat, genügt, diese Vorschläge wenigstens „mit jenem Vorschuss an Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt“ anzuschauen. Papst Benedikt hatte in seiner Freiburger Rede ausdrücklich davon gesprochen, Entweltlichung heiße nicht, „sich aus der Welt zurückzuziehen, sondern das Gegenteil“, als Christen, als Kirche mehr in die Welt hineinwirken, indem man weniger in die Welt verstrickt ist. Genau das fordert auch Papst Franziskus, und er ist keineswegs so naiv, nicht zu wissen, dass man den Armen auch mit Geld helfen muss. Es gab also Missverständnisse.

Warum sollte es mir also besser ergehen, als ich vor einem Jahr mit Kardinal Cordes zusammen ein Buch schrieb: „Benedikts Vermächtnis und Franziskus’ Auftrag: Entweltlichung. Eine Streitschrift.“ Viele Bischöfe stimmten zu, aber von manchen Verbandsvertretern gab es zuerst bloß üble argumentationslose Polemik, auch in dieser Zeitschrift. Man hatte das Buch nicht gelesen oder missverstanden und reagierte reflexartig defensiv. Warum habe ich mir so etwas angetan? Über 20 Jahre hatte ich alle Mitarbeitervertretungen des Erzbistums Köln zum Thema „Caritas als Ausdruck kirchlichen Wesens“ fortgebildet und dabei feststellen müssen, wie sehr der Ruf der Kirche unter spezifisch kirchlichen arbeitsrechtlichen Entscheidungen litt. Wenn ein beliebter, wiederverheiratet geschiedener Mitarbeiter entlassen wurde, war das Ansehen der Kirche bei Hunderten von Mitarbeitern, ihren Angehörigen und Freunden nachhaltig beschädigt. Außerdem habe ich seit Jahren immer wieder die katholische Kirche in der Öffentlichkeit zu erklären versucht. Und warum man dabei zu den wesentlichen Fragen unseres Glaubens kaum vordringen kann, liegt hierzulande vor allem daran, dass die Kirche Macht ausübt über Leute, die sich mit ihr gar nicht identifizieren wollen. Da war der nach Scheidung wiederverheiratete Chefarzt, da war die von Entlassung bedrohte Kindergartenleiterin, die zu ihrem Freund gezogen war, da waren immer wieder die Fragen zur Sexualmoral. Zwar konnte ich noch Toleranz für jemanden verlangen, der als Homosexueller freiwillig nach der Lehre der Kirche lebt. Aber dass er arbeitsrechtlich belangt werden kann, wenn er anders lebt, das ist nicht mehr vermittelbar – vor allem wenn es um so viele Arbeitsplätze geht. Niemand bestreitet, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Äußerungen von Bischöfen zu diesem Thema sind allerdings oft zwiespältig. Einerseits wird Wert darauf gelegt, dass das katholische Profil gewahrt bleibt, nach dem Motto: Wo katholisch draufsteht, muss katholisch drin sein. Anderseits will man sich auch nicht in eine kleine katholische Nische zurückziehen. Einige wollen die Zahl der Einrichtungen reduzieren, andere die Latte der Loyalitätspflichten niedriger legen.

Seit über 20 Jahren kann man sich nicht einigen – die letzte Reform der sogenannten bischöflichen Grundordnung war 1993. Jetzt handeln die Gerichte. Führende Arbeitsrechtler glauben nicht, dass die Bastionen noch lange halten werden. Es geht dabei nicht bloß um das oft besprochene Thema der wiederverheirateten Geschiedenen. Selbst wenn sich da pastoral etwas tun sollte: Das Thema der homosexuellen Lebenspartnerschaften hat erheblich mehr mediale Brisanz und hier ist auch bei Papst Franziskus nicht mit gravierenden Änderungen der kirchlichen Position zu rechnen. Demnächst wird spätestens der Europäische Gerichtshof die Frage stellen, ob in dem gewaltigen Bereich von 560.000 Arbeitsplätzen Homosexuellen in Lebenspartnerschaft Karrierechancen vorenthalten werden dürfen. Damit würde aber das gesamte kirchliche Sonderarbeitsrecht kippen. Im Extremfall würden dann homosexuelle Pastoralreferenten in Lebenspartnerschaft Firmlingen erklären müssen, warum Papst Franziskus die Homoehe für Teufelszeug hält. Wiederverheiratet geschiedene Gemeindehelfer müssten Brautleutekurse halten und erklären, was es bedeutet, wenn man sich verspricht, in guten und schlechten Zeiten an der Ehe festzuhalten…

Es spricht also viel dafür, dass wir wenigstens den Versuch machen, dem Zusammenbruch des katholischen Arbeitsrechts vorzubeugen und selbst das System so zu reformieren, dass es zukunftsfähig ist, das heißt anderen Menschen als sinnvoll vermittelbar und nicht zuletzt gerichtsfest.

Genau das habe ich versucht. Ich warb für die Gemeindecaritas und schlug vor, dass die Caritasverbände sich noch mehr als bisher subsidiär verstehen sollten. Ich fragte, ob man nicht viele caritative Großeinrichtungen zu „Einrichtungen aus katholischer Tradition“ machen sollte. Diese Einrichtungen blieben zwar weiter in katholischer Trägerschaft, aber sie würden sich nur noch von ihren Aufgaben her definieren. Sie würden also keine Abtreibungen durchführen. Es gäbe da keine Euthanasie, man würde weiterhin auch Mittellose behandeln, eine gute Seelsorge anbieten. Aber man würde eben nicht mehr auf die „Katholizität“ der Mitarbeiter achten. Man würde also bei diesen Einrichtungen freiwillig auf die kirchlichen arbeitsrechtlichen Privilegien verzichten, es gäbe den TVöD, Gewerkschaften etc. In solchen Einrichtungen wären natürlich wiederverheiratete Geschiedene und Menschen in homosexueller Lebenspartnerschaft tätig und nicht bloß geduldet, wie jetzt vielerorts. Viele Geschäftsführer haben mir versichert, dass sie mit Gewerkschaften gar kein Problem hätten, aber derzeit größte Schwierigkeiten mit der Auswahl von leitenden Mitarbeitern nach kirchlichen Kriterien haben. Ich habe diesen Vorschlag mit renommierten Arbeitsrechtlern besprochen, die das für möglich halten. In einem zweiten Bereich bliebe in gewisser Weise alles beim Alten. Das wären weiterhin katholische Einrichtungen und es ist gewiss auch einer breiteren Öffentlichkeit plausibel zu machen, dass es zum Beispiel eine Frage der Glaubwürdigkeit ist, dass der Pastoralreferent, der Ehevorbereitungskurse anbietet, selber dementsprechend lebt. Zu diesem unverändert katholischen Bereich könnten selbstverständlich nicht bloß Verkündigungstätigkeiten, sondern auch kleinere oder größere caritative Einrichtungen gehören. Das war mein Vorschlag.

Ich glaube, dass mit dieser Lösung beide in der Bischofskonferenz vertretenen Positionen leben könnten. Wo katholisch draufsteht, wäre katholisch drin, und doch würde man sich nicht bloß auf einen kleinen Rest zurückziehen müssen. Warum dann die anfängliche Polemik? Gewiss gibt es die Beharrungskraft von Institutionen, aber es gab sicher auch Missverständnisse. Ich hatte gesagt, dass der barmherzige Samariter und auch die Apostel beim Caritasverband nicht eingestellt werden könnten: der Samariter wegen falschen Glaubens, die Apostel wegen mangelnder Berufsausbildung. Damit wollte ich das Problem verdeutlichen, in das wir uns durch arbeitsrechtliche Zwänge gebracht haben. Mit der Bemerkung, dass Caritas Liebe heißt und dass es bezahlte Liebe nur auf St. Pauli gibt, wollte ich bewusstmachen, dass man den kirchlichen Wesensvollzug Caritas nicht auf den Caritasverband reduzieren darf und dass der Caritasverband nur insofern mit Recht Caritasverband heißt, als er der Caritas dient, die alle Christen tun müssen. Das war schlicht eine – zugegeben provokante – Erläuterung des Subsidiaritätsprinzips. Jemand hat Papst Benedikt vorgeschlagen, er hätte besser von Entverweltlichung reden sollen. Doch wir müssen in der Kirche und in der Öffentlichkeit in einer Sprache reden können, die nicht vor lauter Differenziertheit die Bodenhaftung verliert.

Dr. Manfred Lütz

 

Dr. Hans-Jürgen Marcus sieht in der Caritas ein starkes Stück Kirche: "Wer in Tuchfühlung mit den Armen lebt, der wird sich anders in gesellschaftliche Diskurse einmischen, als diese nur mit ein wenig gutgemeinter kirchlicher Folklore zu begleiten."

Marcus: Die Caritas – ein starkes Stück Kirche

In unzähligen Mitarbeitergesprächen recherchiere ich derzeit im Bistum über das kirchliche und christliche Profil der unterschiedlichen kirchlichen Lebensorte in der Caritas. Gespräche, wie ich sie vielen Kirchenverantwortlichen und auch einigen Theologinnen und Theologen wünschen möchte. Zum Beispiel in Peine: Fünf Berater(innen) bieten eine offene Sprechstunde an. 40 bis 50 Ratsuchende kommen wöchentlich mit der Sorge um eine drohende Abschiebung, mit fehlenden Ausweispapieren, mit Geldnöten angesichts steigender Energiekosten, mit Überschuldung. Es ist wie im Taubenschlag. Keiner wird weggeschickt. Gefragt, welche Bibelstelle dem Beratungsteam einfällt zu seiner Arbeit, spontan Mt 14,16: „Gebt ihr ihnen zu essen!“

In der Caritas geht es oft genug um existenzielle Fragen und Inhalte: Krankheiten, Krisen, Trauer, Angst, Ausweglosigkeit und Exklusion. Viele Bereiche der Kirche erwecken den Eindruck von Kraftlosigkeit und wenig Enthusiasmus, auch bei den hauptberuflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden. In der Caritas gibt es viele faszinierende Beispiele von Menschen in der Nachfolge Jesu Christi: die Heilpädagogin, die sich geduldig und mit höchster Professionalität um ein entwicklungsverzögertes Kind kümmert. Den Arzt, der sich zusätzlich im Caritas-Wohnungslosenmobil um die Versorgung Obdachloser kümmert. Die 75-Jährige, die in ihren 25 Jahren im Krankenhausbesuchsdienst eine erstaunliche Professionalität erworben hat. All diese Menschen lehren uns den Gehalt des Satzes von Papst Paul VI. aus Evangelii nuntiandi: „Der heutige Mensch hört lieber auf Zeugen als auf Gelehrte!“ Solche Menschen, die wenig wortreich die Nachfolge Jesu Christi leben, werden in der Kirche kaum wahrgenommen.

Entweltlichte oder verweltlichte Kirche?

„Um ihre Sendung zu verwirklichen, wird sie auch immer wieder Distanz zu ihrer Umgebung nehmen müssen, sich gewissermaßen ent-weltlichen.“ Diese Forderung Benedikts in Freiburg nach Entweltlichung ist geprägt von einer dualistischen Perspektive zwischen Kirche und Welt, geleitet von der Idee, sich dann aus der Welt ein Stück zurückzuziehen, wenn Gefahr droht, sich in ihr die Hände schmutzig zu machen. Aus dieser Perspektive werden mit Blick auf die Caritas dann Fragen gestellt: Ist sie katholisch genug? Wie ist das mit dem Lebenswandel der Mitarbeitenden? Ist sie nicht doch zu weltlich und zu groß für eine kleiner werdende Kirche?

Konservative Katholiken bemühen sich darum, den Unterschied beider Päpste Benedikt und Franziskus nicht zu groß erscheinen zu lassen. So etwa Kardinal Paul Josef Cordes und Manfred Lütz in ihrem Band „Benedikts Vermächtnis und Franziskus’ Auftrag: Entweltlichung“. Sie konzentrieren sich in ihrer Kritik auf die Deutsche Caritas und den deutschen Institutionen- und Verbandskatholizismus. Die Caritas solle auf die Arbeitgebermacht verzichten, da sie ja nicht mehr in der Lage sei, genug Katholik(inn)en für hauptberufliche Stellen zu finden und das katholische Profil so nicht aufrechtzuerhalten sei. Diese Position schließt an eine Debatte an, die schon Eingang in die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz gefunden hat: Muss nicht, wenn die Kirche und ihr Einfluss- und Wirkungsraum kleiner werden, auch die Caritas kleiner werden? Sollte man sie nicht eher auf die gute, ehrenamtliche Caritas begrenzen? Eine Reihe von Bischöfen scheint ganz begeistert zu sein von dieser Idee. Sie folgt der Logik, mit der einige Bischöfe ja schon Erfahrung haben, das Angebot an katholischen Kitas herunterzufahren, weil es nicht mehr so viele katholische Kinder gibt – man kultiviert das Bild der kleinen Herde als Gegenbild zu einer sündigen Welt.

Auch Mario Bergoglio, jetzt Papst Franziskus, hatte beim Vorkonklave im März 2013 von einer verweltlichten Kirche gesprochen. Der Zuweisung, dass dafür die böse Welt die Verantwortung trüge, folgt er jedoch nicht. Sein Bild einer verweltlichten Kirche ist eher das einer auf sich selbst bezogenen, selbstverliebten Institution, die meint, das Licht der Welt zu sein. Die sich aber in bürgerliche Gemütlichkeit zurückgezogen hat, nicht mehr getrieben vom leidenschaftlichen Eintreten für die Armen und eine Gerechtigkeit für die Schwächeren. Sein Gegenbild ist das einer missionarischen und auf die Welt bezogenen Kirche, die an die Ränder geht zu den Armen und Kleinen, ihre Gemütlichkeit aufgibt und immer mehr eine Kirche der Armen wird. Der Verzicht auf Prunk, der Besuch der Flüchtlinge auf Lampedusa und die Fußwaschung in einem Jugendgefängnis am Gründonnerstag machen das deutlich. Oder in Evangelii Gaudium: „Mir ist eine ,verbeulte‘ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist.“ (Leipzig 2013, 34)

Man kann die Menschen nicht mit einer einzigen Sozialform erreichen. Kirche benötigt eine Pluralität an Lebensformen und Lebensorten, mit eigenen Logiken und Gesetzmäßigkeiten.

Caritas – lebendige Orte der Glaubensverwirklichung

Wenn Kirche zukunftsfähig sein will, gehören lebendige Orte der Verwirklichung des Evangeliums dazu. Soziale Einrichtungen sind prädestinierte Lebensorte der Kirche. Sie sind es schon und müssen es nicht erst werden. Im Sinne des Bildes vom Weltgericht in Mt 25 identifiziert sich Gott mit den Menschen in Not: „Ich war hungrig, ich war durstig, ich war fremd und obdachlos, ich war nackt, ich war krank, ich war im Gefängnis…!“ Danach begegnen Caritasmitarbeiter Gott Tag für Tag. In den Gesprächen zeigten sich Caritasmitarbeitende oft enttäuscht, dass ihr christliches Engagement als solches nicht gesehen und wertgeschätzt wird. Man fragt sich, woher der getrübte Blick einiger Kirchenverantwortlicher kommt, die offenbar nicht sehen können oder wollen, wie kirchlich die Caritas ist.

  • Sind sie zu wenig in diesen kirchlichen Lebenswelten unterwegs? Wieviel Zeit mag ein Bischof für Besuche an dem kirchlichen Lebensort Kernpfarrei aufwenden und wieviel für den Lebensort caritative Dienste und Einrichtungen? Die Fixierung auf die Pfarrgemeinde trübt den Blick für andere kirchliche Lebensorte.
  • Ist das Bild von Kirche doch sehr verengt auf die weniger und älter werdenden Gemeindemitglieder, die im Wochenrhythmus am Sonntagsgottesdienst und an Angeboten teilnehmen? Viele Kirchenbilder von Verantwortlichen sind geprägt von einem Aufwachsen in einem unbefragten Milieukatholizismus. Solche Bilder stehen einem Kirchesein in pluraler Gesellschaft oft im Weg. 
  • Ob die Mitarbeitenden genügend katholisch sind, ist eine Kernanfrage an das christliche Profil der Caritas. Unter „genügend katholisch“ geht es weniger um katholische Grundüberzeugungen, also den Glauben und die Hinwendung zum Nächsten. Eher geht es um die Frage von Ehe- und Sexualmoral als um die Nähe zu den Armen. Wir haben eine eigene Hierarchie der Wahrheiten und sind aufmerksam für die irdenen Gefäße, aber nicht für den Schatz, der in ihnen zu finden ist (2 Kor 4,7). Es geht hier um ein sehr reduziertes Verständnis von Loyalitätsobliegenheiten.

Vielleicht ist die Rückkehr in die Diakonie gerade die Chance, in der Kirche so etwas wie die „Leidenschaft der Nachfolge“ neu zu entdecken. Ein offener Blick für die Not vieler Menschen könnte die Kirche auch zurückführen in gesellschaftliche Relevanz. Wer in Tuchfühlung mit den Armen lebt, der wird sich anders in gesellschaftliche Diskurse einmischen, als diese nur mit ein wenig gutgemeinter kirchlicher Folklore zu begleiten.

Dr. Hans-Jürgen Marcus

Autor/in:

  • neue caritas Redaktion
Zuletzt geändert am:
  • 25.06.2018
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