Krankenhaus-Landschaft: Ehrlich hinschauen
Die Krankenhäuser in Deutschland erleben zurzeit einen gewaltigen Strukturwandel. Dieser trifft die kirchlichen Krankenhäuser genauso wie kommunale oder private Kliniken. Die Politik auf Bundes- und Landesebene sowie die Kostenträger verfolgen seit Jahren das Ziel, Krankenhaus-Kapazitäten abzubauen. Immer wieder heißt es, dass Deutschland im europäischen und internationalen Vergleich zu viele Krankenhäuser habe. Doch nun scheint der Kapazitätsabbau in vollem Gange zu sein. Jede Woche gibt es neue Meldungen über Insolvenzen, Übernahmen oder sogar Schließungen.
Um die Versorgung insbesondere in den ländlichen Regionen weiter sicherstellen zu können, heißt es aus Gründen der Daseinsvorsorge genau hinzuschauen, wo welche Versorgungsangebote notwendig sind. Dies ist einerseits Aufgabe der Länder, aber ebenso auch der Träger. Wenn wir vor Ort als katholische Träger für die Menschen eine ganzheitliche Behandlung und Therapie gewährleisten möchten, heißt das für unsere Träger eventuell auch konkret: Manchmal muss man Altes aufgeben, um Altes zu bewahren. Bei allen Problemen, die wir auf katholischer Seite mit vielen kleinen Häusern haben, liegen darin auch Chancen. Wir müssen vor Ort neue Versorgungs- und Trägerstrukturen sowie Kooperationen eingehen. Jetzige Träger müssen gegebenenfalls auch loslassen können und neue Strukturen zulassen.
Gründliches Abwägen ist entscheidend
Unser Anliegen muss es sein, eine gute Versorgung für die Menschen vor Ort zu gewährleisten und durch unser Wirken Kirche erlebbar zu machen. In Ballungsgebieten können sich kleinere Häuser zu größeren zusammentun oder mit größeren Verbünden zusammenschließen. Manchmal kann es sogar sinnvoll sein, einzelne Standorte zugunsten größerer Krankenhäuser zu schließen. Im ländlichen Raum gibt es wiederum zum Teil kleine Häuser, die aber für die Versorgung unverzichtbar sind. Sie zu schließen hieße, den Patienten lange Fahrtzeiten aufzuerlegen, was gesellschaftlich und aus unserem Selbstverständnis fragwürdig ist.
Um die Präsenz der katholischen Krankenhäuser und damit auch der Kirche in den Bistümern zu sichern, bedarf es einer aktiven Unterstützung durch die Bischöfe, die Generalvikare und die Ordinariate. Die Bistümer sollten katholische Krankenhäuser als Chance sehen und unterstützen.
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