Kein „Nice-to-have“
Das Kampagnenjahr 2023 "Für Klimaschutz, der allen nutzt" ist vorbei. Die politischen Debatten haben sich gedreht. Bei Europa- und Landtagswahlen erstarken Parteien, die die Werte der Caritas mit den Füßen treten und gleichzeitig den Klimawandel leugnen. Das stellt uns als Caritas vor große Herausforderungen. Denn nach wie vor gehört der Einsatz für Klimasozialpolitik zu unserem Wesen und Kern.
Zunehmend wird die soziale Sicherheit gegen innere und äußere Sicherheit ausgespielt. Der sozial-ökologischen Transformation droht, nur als Kostenpunkt und nicht als Gestaltungsmöglichkeit wahrgenommen zu werden. Oder, um mit Soziologe Steffen Mau zu sprechen: Die Heute-morgen-Dimension der Klimapolitik droht zu einem Triggerpunkt der gesellschaftlichen Polarisierung zu werden. In solchen Zeiten ist erklärungsbedürftig, was wir als Caritas "Klimasozialpolitik" nennen. Es geht letztlich um den ureigenen Auftrag der Caritas: Not (rechtzeitig!) sehen und handeln.
Not zeigt sich heute nicht nur in Armut, Hunger, persönlichen Krisensituationen und kriegerischen Konflikten. Naturkatastrophen vernichten die Lebensgrundlage von Tausenden Menschen, national wie international. Ernten werden zerstört. Die Wahrscheinlichkeit für Unwetterereignisse und Überflutungen steigt. Menschen werden aufgrund fehlender natürlicher Lebensgrundlagen vertrieben und zur Flucht gezwungen. Konflikte verschärfen sich durch knappe Ressourcen weiter.
Papst Franziskus schreibt dazu in seiner Enzyklika "Laudato si’" (2015): "Die Sorge um die Natur, die Gerechtigkeit gegenüber den Armen, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Friede (sind) untrennbar miteinander verbunden." Diesen Auftrag nehmen wir als Caritas weiterhin und gerade jetzt an. Deshalb baut der DCV auf seiner Kampagne 2023 auf und engagiert sich mit dem Projekt "Klimapolitik: wirksam, sozial, gerecht, gesellschaftlich akzeptiert" im verbandlichen Mainstreaming und der politischen Interessenvertretung. Die Stiftung Mercator fördert dieses Engagement unter anderem im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und im Bereich der Armut. Zur Bundestagswahl wird es ein eigenes Forderungspapier geben. Wir unterstützen Bündnisse wie die Klima-Allianz Deutschland und bringen uns beim Gebäude-Sanierungsgipfel ein.
Doch das geht nicht von allein: Ganz herzlich laden wir Sie als Leser:innen der neuen caritas ein, uns Ihre Ideen, Unterstützungsbedarfe oder Projekte rund um "sozial gerechten Klimaschutz" mitzuteilen - gerne per Mail an: peter.richter@caritas.de
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