Gegen Missbrauch in Kirche und Caritas
Die einen beklagen, was bei der Synode der katholischen Bischöfe in Rom über Maßnahmen gegen Missbrauch in der katholischen Kirche ausgesprochen wurde. Die anderen beschreiben, was unterlassen wurde. Was noch (immer) fehlt: in aller Klarheit und Parteilichkeit zugunsten der Opfer und gegen verbrecherisches Handeln auf allen Hierarchieebenen vorzugehen.
Wir sollten jedoch dabei den Blick auf unseren eigenen Machtbereich nicht vernachlässigen: in Deutschland, in der Kirche und in der Caritas. Denn hier existiert Wissen und Erfahrung in Präventions- und Interventionsarbeit, wovon gelernt werden kann: was geregelt werden muss und welche Ressourcen notwendig sind, um sichere Räume und eine Kultur der Achtsamkeit zu etablieren. Die Caritas hat zumindest einen kleinen Vorsprung, weil Caritas bedeutet, auch für Menschen in solcher Not da zu sein, egal wie und durch wen diese Verbrechen begangen wurden. Aber auch wir sind Kirche, sitzen mit im selben Boot. Mangelnde Glaubwürdigkeit und Vertrauensverlust ziehen uns in Mitleidenschaft.
Es gibt noch viel zu tun
Es gibt keinen Grund, sich über die langsam agierende Kirche zu erheben. Auch bei der Caritas ist noch viel zu tun. Schutzkonzepte, die von Dachorganisationen ausgearbeitet und dann im Schrank der Geschäftsführung verwahrt werden, schaffen keine sicheren Räume, sondern nur Vorsorge im „Versicherungsfall Missbrauch“! Sichere Räume heißt, Schutzkonzepte im Alltag durch bewusstes Hinsehen und Analysieren von Machtprozessen in der eigenen Einrichtung umzusetzen.
Und: Auch Mitarbeitende brauchen Sicherheit. Sie erleben übergriffiges Verhalten durch Kund(inn)en in ihrem Arbeitsalltag und oft wenig Hilfe durch Vorgesetzte. Sichere Räume zu schaffen bedeutet auch, dass Verantwortung durch Mitarbeitende übernommen wird. Nur mit dem Finger auf die angeblich Verantwortlichen in den oberen Etagen zu zeigen ist zu einfach!
In Kirche und Caritas ist noch genug zu tun. Es gibt Chancen und Möglichkeiten, voneinander und miteinander zu lernen, wenn wir es ernst meinen mit strukturellen Veränderungen, mit einer opfersensiblen Haltung, mit konsequentem Handeln gegen Täterinnen und Täter – inklusive schmerzhafter Selbsterkenntnis. Aber hören wir doch bitte auf mit dieser handlungsarmen Nabelschau und legen los mit ernsthaftem Umsetzen von Schutz und Prävention im Alltag – nur dadurch werden wir wieder glaubhaft als ganze Kirche!
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