Alle ziehen an einem Strang
Unsere Gesellschaft wird zwar kleiner und älter - aber auch bunter. Selbst wenn man von einer weiterhin hohen Zuwanderung ausgeht, wird der Anteil der Menschen, die älter als 65 Jahre sind, bis 2040 auf 40 Prozent der Gesamtbevölkerung steigen. Im selben Zeitraum, so die Prognosen, wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen abnehmen. Dabei verändert sich mehr als das zahlenmäßige Verhältnis zwischen den Generationen. Unser Sozialsystem geht von einem solidarischen Miteinander aus, in dem die Älteren von der Leistungsfähigkeit der Jüngeren profitieren. Was aber, wenn sich das Verhältnis wie zu erwarten verändert? Sind die Lasten unter diesen Voraussetzungen noch angemessen verteilt? Die kommende Jahreskampagne "Mach dich stark für Generationengerechtigkeit!" legt den Fokus auf ein gerechteres Miteinander der Generationen. Wie aber kann dies aussehen?
Gerechtigkeit ist ein dauerhafter Prozess
Der Begriff Gerechtigkeit unterstellt nicht nur unterschiedliche Interessen, er geht auch davon aus, dass diese in einem angemessenen Verhältnis zum Ausgleich gebracht werden können. Dabei ist Gerechtigkeit ein dauerhafter Prozess. Hierfür braucht es die unterschiedlichen Positionen und Meinungen der Beteiligten. Generationengerechtigkeit kann es nur in einem solidarischen Miteinander zwischen den und innerhalb der Generationen geben. Die Jungen sind auf die Unterstützung der Älteren angewiesen. Schon jetzt fließen erhebliche finanzielle Mittel von Alt zu Jung. Großeltern greifen ihren Kindern und Enkeln unter die Arme. Viele nehmen sich Zeit und betreuen die Enkelkinder oder helfen im Haushalt. Aber auch außerhalb der Familien ist dieses Engagement zu spüren, wenn sich ältere Menschen ehrenamtlich für junge engagieren und etwa Patenschaften übernehmen. Umgekehrt sind auch die Älteren auf die Jungen angewiesen. Die über 65-Jährigen stehen für den Aufbau der Bundesrepublik und den gesellschaftlichen Wohlstand, der unser Land prägt. Auch diese Menschen wollen unterstützt werden, wenn es darum geht, den Alltag zu meistern; angefangen bei der Nutzung digitaler Medien über den täglichen Einkauf bis hin zu einer menschenwürdigen Pflege. Diese alltägliche Bereitschaft zu einem solidarischen Miteinander müssen wir auch in der Politik zur Sprache bringen, wenn über die Zukunftsfähigkeit unseres Sozialsystems debattiert wird.
Generationengerechtigkeit fängt da an, wo Menschen mit unterschiedlichen Anliegen, Hoffnungen und Sorgen miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Die Menschen müssen dazu ermutigt werden, ihre Anliegen selbst zu vertreten, und manchmal dabei auch unterstützt werden. Es braucht alle mit ihren Perspektiven und Lebensphasen, wenn es darum geht, ein gerechtes Miteinander zu realisieren. Darauf möchte der DCV mit seiner Kampagne nicht nur aufmerksam machen, sondern zugleich Denkanstöße geben und Raum für Ideen und Konzepte bieten. Machen auch Sie sich stark für Generationengerechtigkeit!