Mutter-Kind-Kuren laufen wieder: Auch die Kinder tragen Masken
"Kuren sind seit dem 14. Juli wieder möglich. Allerdings haben unter den vorgegebenen Schutzbedingungen nur 25 Mütter mit 45 Kindern in der Braunlager Klinik eine Zusage bekommen können", sagt Renate Sackmann, Geschäftsführerin für die Mutter-Kind-Kliniken des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim. Sonst seien es 35 Mütter mit bis zu 60 Kindern. Dabei ist für Sackmann klar, dass gerade nach den vergangenen Wochen für viele Familien eine Kur dringender denn je wäre.
Die Frauen sind sehr erschöpft
Vorrang in den ersten Vorsorge-Maßnahmen haben die für die ausgefallenen Termine angemeldeten Mütter, erklärt Sackmann. Die wegen der reduzierten Platzzahlen notwendigen Absagen seien sehr emotionale Telefonate gewesen, berichtet sie. Doch die Abstandsregeln geben die maximal mögliche Zahl der teilnehmenden Mütter vor.
Eine erste Bilanz nach drei Wochen und dem ersten Kurwechsel: "Alle Maßnahmen sind gut gelaufen. Es zeigt sich deutlich, dass die Frauen noch erschöpfter sind als sonst. Das liegt natürlich daran, dass sie ungewöhnlich lange warten mussten und zugleich unklar war, wann endlich wieder Kuren stattfinden können. Zu den jetzt abgeschlossenen Maßnahmen haben wir nur Mütter mit Kindern ab sechs Jahren eingeladen, so dass alle Masken tragen konnten, auch die Kinder. Das hat in allen Gemeinschaftsbereichen gut funktioniert, ganz ähnlich wie in der Schule."
Und was bedeutet das Warten für die Mütter?
"Alle, die jetzt endlich teilnehmen konnten, hatten ja schon im März deutliche Gesundheitsstörungen, sonst hätten sie den Platz nicht bekommen. Die Frauen fiebern auf ihren Termin hin, die Aussicht auf den Kurantritt hält sie aufrecht. Es war hart, vertrösten zu müssen, zumal im März nicht absehbar war, wann wir neue Termine anbieten können. Hinzu kamen die erhöhten Belastungen der Familien durch den Lockdown wie geschlossene Kitas, Schulen und Homeoffice. Viele Frauen sind noch einmal zusätzlich weit über ihre Grenze hinaus gefordert worden. Ihre Akkus waren sozusagen leer, aber sie mussten trotzdem weiterhin sehr viel leisten."
Renate Sackmann erwartet, dass es noch längere Zeit dauern wird, bis sich das Verfahren für Mutter-Kind-Kuren wieder normalisiert. Wegen der ausgefallenen Kurmaßnahmen reicht die Terminbelegung bereits weit in die erste Jahreshälfte 2021 hinein - alles noch belegt mit den Frauen und Kindern, denen wegen Corona im Frühjahr 2020 abgesagt werden musste.