Strategie der Initiative für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Am gesellschaftlichen Zusammenhalt bemisst sich die Qualität des Zusammenlebens. Die Caritas trägt mit ihrem Dienst am Nächsten bereits auf vielen Ebenen zur Stärkung des Zusammenhaltes bei. Dennoch ist der Zusammenhalt durch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen vielfältig herausgefordert: Globalisierung und Digitalisierung rufen Spannungen und Spaltungen hervor. Damit Gemeinwohl und Zusammenhalt nicht gefährdet werden, setzt die Caritas-Initiative in den Jahren 2018 bis 2020 ein Zeichen für ein respektvolles Miteinander in einer pluralistischen Gesellschaft.
Anknüpfungspunkte zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Für den Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft sind sozial gerechte Rahmenbedingungen, Solidarität und das Vertrauen in Institutionen förderlich. Während soziale Gerechtigkeit Teilhabe-, Befähigungs- und Verteilungsgerechtigkeit erfordert, bedarf die solidarische Übernahme von Mitverantwortung einer Identifikation mit dem Gemeinwesen. Das Vertrauen in Institutionen wird gefördert, wenn diese verantwortlich handeln und ihre Handlungen glaubwürdig und transparent vermitteln. Meinungsverschiedenheiten stärken das Vertrauen, wenn die politische Auseinandersetzung wertschätzend und respektvoll geführt wird.
Begegnung und Beteiligung ermöglichen
Mit seiner Initiative sucht der Deutsche Caritasverband mit all seinen Gliederungen zunächst, ein breites Verständnis vom – auch christlich begründeten – Wert des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu befördern. Darüber hinaus mischt er sich in gesellschaftliche Diskurse ein. Dazu nimmt er Menschen wahr, die an die Ränder der Gesellschaft gedrängt wurden, und beteiligt sie am Austauschprozess. Empowerment hat dabei Vorrang vor der anwaltschaftlichen Vertretung. Die Dienste und Einrichtungen der Caritas prüfen, wie sie ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt weiterentwickeln können. Gegebenenfalls stoßen sie Änderungsprozesse an und wählen dabei sozialräumliche Ansätze. Über die Quartiersarbeit und das Schaffen von „Räumen der Begegnung” werden exemplarisch Konzepte und Maßnahmen entwickelt, die den Zusammenhalt stärken.