Die ersten Jahre entscheiden
Der Umgang mit der Schere ist in der Kita schnell erlernt.DCV / KNA
Die 35-jährige Carolin hat von ihrer Chefin eine vorsichtige Anfrage erhalten: Sie könnte eine tolle neue Aufgabe übernehmen, die allerdings schon in vier Monaten beginnt. Nun überlegt Carolin, ob sie dieses Angebot mit der Betreuung ihrer kleinen Kinder vereinbaren kann. Wenn die gesichert wäre, könnte sie ein halbes Jahr eher aus der Elternzeit zurückkehren. Seit der Geburt ihres Sohnes Robin vor fünf Jahren hatte sie sich daheim um ihn und später auch um ihre zweijährige Tochter Lea gekümmert. Carolins Mann Luis fährt zur See und ist unregelmäßig zu Hause. Und die Oma, Carolins Mutter, kann künftig auch nicht mehr so leicht aushelfen wie bisher.
Die Caritas bietet Eltern wie Carolin und Luis unterschiedliche Möglichkeiten der Unterstützung an:
- Kindertagespflege: Vielerorts vermittelt die Caritas Betreuungsplätze in der Kindertagespflege, also bei Tagesmüttern und -vätern. Deren Schwerpunkt liegt auf der Betreuung und frühen Förderung in den ersten drei Lebensjahren. Und bei Drei- bis Fünfjährigen kommen diese Betreuungsplätze als ergänzendes Angebot zum Kindergarten infrage.
- Kindertageseinrichtungen (Kita und Kindergarten) in Caritas- oder anderer katholischer Trägerschaft gibt es an sehr vielen Orten. Auch viele nicht-christliche Eltern geben ihr Kind bewusst in eine katholische Kita: Denn hier werden ihm soziale Werte wie Toleranz und Nächstenliebe vermittelt.
Damit die Kindertageseinrichtungen die Eltern optimal bei deren Erziehungsauftrag unterstützen können, bietet die Caritas den Erzieher(inne)n pädagogische Fachberatung und Fortbildungen an: Speziell ausgebildete Pädagog(inn)en bringen zeitgemäße wissenschaftliche Erkenntnisse, rechtliche Änderungen und Praxistipps in die Kita-Arbeit ein.
Lesen Sie hier, wie eine Bocholter Caritas-Kita eine erzieherische Innovation aus Italien erfolgreich übernommen hat.
- Kindern mit Fluchthintergrund kann die Kindertagespflege Sicherheit und vielfältige Entwicklungschancen vermitteln. Denn sie werden bedarfsgerecht betreut, unter anderem auch in Gemeinschaftsunterkünften für geflüchtete Menschen oder in Einrichtungen, die den Eltern Sprach- und Integrationskurse anbieten. Hier ein Film in zehn Sprachen zur Kindertagespflege.
Alle diese Angebote leisten einen wichtigen Beitrag für gleiche Chancen, mit denen Kinder in ihr Leben gehen. Und für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
So wird auch Carolin das Angebot ihrer Chefin annehmen können. Sie freut sich, dass sie sie als Erste angefragt hat und dass sie mit einer spannenden Aufgabe wieder in den Beruf zurückkehren kann. Für die Kinderbetreuung ist gesorgt: Der kleine Robin besucht künftig vormittags den Kindergarten, und nachmittags geht er gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester für zwei Stunden zur Tagesmutter. Hier kommen sie mit anderen Kindern zusammen, ihr Leben wird bunter, und täglich gibt es Neues zu entdecken.