Die Caritas wertet die Daten der Abgänger ohne Hauptschulabschluss seit 2012 jährlich bis auf die Kreisebene hinunter aus. Mit einem Jahr Pause konnten die Zahlen der Bildungschancen-Studie im Juli 2019 aktualisiert werden.
Ergebnis: Die Quote stieg bundesweit von 5,9 Prozent im Jahr 2015 auf 6,9 Prozent. Auch in den Bundesländern und in den meisten Kreisen und kreisfreien Städten sind die Quoten angestiegen, allerdings auf unterschiedlichem Niveau.
Zuwanderung ist einer der Erklärungsfaktoren für die gestiegenen Zahlen. Für viele der zugewanderten Jugendlichen ist es schwer, gleichzeitig die Sprache zu lernen und einen Schulabschluss zu erzielen. Auch die schulische Vorbildung der Jugendlichen ist sehr unterschiedlich. Hinzu kommt, dass insbesondere geflüchtete Kinder und Jugendliche meist nicht sofort einen Zugang zum deutschen Bildungssystem bekommen.
Zuwanderung erschwert Vergleiche
Aufgrund der Extrasituation, die sich durch die Zuwanderung der letzten Jahre ergeben hat, sind Vergleiche zwischen den Bundesländern oder auch zwischen den Kreisen schwierig: Die Regelungen zur Beschulung neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher sind in den Bundesländern unterschiedlich und die Umsetzung in den Kommunen ist es auch. Zudem verteilt sich die Zuwanderung unterschiedlich auf Bundesländer und Kreise. Nicht zuletzt werden die Abschlüsse der Zugewanderten teils unterschiedliche statistisch erfasst .
Um die Ergebnisse der Bildungschancen-Studie 2019 einzuschätzen und in ihren Auswirkungen zu verstehen, muss deshalb noch genauer als bisher auf die Gegebenheiten vor Ort geschaut werden.
Vor Ort liegen aber auch viele Lösungen
Politischer Wille und Kooperationen vor Ort können entscheidend für gelingende Bildung sein. Die Caritas trägt hierzu mit vielen Angeboten bei: Schulsozialarbeit, Angebote der Berufsorientierung, Familien- und Elternarbeit, Lernförderung, die Begleitung von schulmüden Jugendlichen und nicht zuletzt vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote für Zugewanderte sind einige davon.