Mehr Transparenz in der Bildung
Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) bildet in der akademischen und beruflichen Bildung erzielte Lernergebnisse bildungsbereichsübergreifend ab und bietet so einen Rahmen für lebenslanges Lernen. Durch die bessere Vergleichbarkeit von Abschlüssen über die Grenzen des eigenen Bildungsbereichs hinweg, soll die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung sowie innerhalb der beruflichen Bildung erhöht - und das deutsche Qualifikationssystem transparenter werden.
Durch die Orientierung der Qualifikationen an Kompetenzen/Lernergebnissen soll er Durchlässigkeit und Qualitätssicherung unterstützen. Ziel ist es, Qualifizierungsprozesse zukünftig an Lernergebnissen zu orientieren, um somit Qualifikationen in Form von Kompetenzen beschreiben zu können.
Kompetenzen und Abschlüsse werden vergleichbar
Der DQR ist als Matrix mit acht Niveaustufen aufgebaut. Auf jeder Niveaustufe werden fachliche und personale Kompetenzen beschrieben. Jede Niveaustufe beschreibt die Kompetenzen, die für die Erlangung einer Qualifikation auf diesem Niveau erforderlich sind. Damit bildet der DQR nicht individuelle Lern- und Berufsbiographien ab, sondern ordnet Qualifikationen zu.
Die Zuordnung der Qualifikationen des deutschen Bildungssystems zu den Niveaus des DQR ersetzt nicht das bestehende System der Zugangsberechtigungen. Das Erreichen eines bestimmten Niveaus des DQR berechtigt nicht automatisch zum Zugang zur nächsten Stufe. Darüber hinaus berührt der DQR auch nicht die bestehenden tarif- oder besoldungsrechtliche Regelungen.
Es ist vorgesehen, die zutreffende EQR-/DQR-Zuordnung künftig auf neuen Qualifikationsbescheinigungen und Europass-Dokumenten auszuweisen. Dies gilt für Abschlüsse, die nach Inkrafttreten des Gemeinsamen Beschlusses erlangt wurden. Da zunächst die erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, soll die Umsetzung schrittweise erfolgen.
Der DQR soll die Anerkennung und Anrechnung von Ergebnissen des non-formalen und des informellen Lernens verbessern. Hierfür wurde eine Expertenarbeitsgruppe eingesetzt. Ziel ist es, Verfahren und Kriterien der Zuordnung von Ergebnissen nicht-formalen Lernens zu den Niveaus des DQR zu entwickeln. Ergebnisse werden Ende 2013 erwartet.
Darüber hinaus sollen in einem weiteren Schritt auch informell erworbene Kompetenzen im DQR berücksichtigt werden können. Dies setzt jedoch eine Feststellung und Bewertung der betreffenden Lernergebnisse ("Validierung") voraus. Die Erarbeitung der hierfür erforderlichen Verfahren wird außerhalb des DQR-Prozesses erfolgen.
Weitere Informationen zum Deutschen Qualifikationsrahmen finden Sie unter www.deutscherqualifikationsrahmen.de