Feuer&Flammen-Tour beim Caritasverband Oberlausitz
DCV
Das Setting in Bautzen
Knapp 20 Leitungskräfte versammelten sich in der Jugendherberge in Bautzen in einem umgebauten alten Zwingergebäude. Die ganztägig stattfindende Leitungsklausur des rund 250 Mitarbeiter(innen) umfassenden Verbandes wurde mit der Veranstaltung der Feuer&Flamme-Tour eröffnet.
Nach der Kaffeepause stieß Eva Maria Welskop-Deffaa, Sozial- und Fachpolitikvorstand des DCV, dazu: Sie wollte erfahren, was die Arbeitgeber-Attraktivität von Caritasverbänden im ländlichen Raum, weitab von großen Zentren, ausmacht.
Inhalte der Diskussion um Arbeitgeber-Attraktivität
Bautzen / sorbisch: Budyschin ist ein Zentrum in der vergleichsweise dünn besiedelten Oberlausitz.DCV
Der Caritasverband Oberlausitz e.V. ist ein attraktiver Arbeitgeber, so das einhellige Votum der teilnehmenden Führungskräfte. Sowohl eher „formale“ Argumente wie pünktlich gezahltes Gehalt, Weiterbildungs-Optionen oder Karrieremöglichkeiten im Verband als auch gute Teamarbeit und Wertschätzung gegenüber Mitarbeitenden führten zu einem hohen Ansehen des Verbandes. Dieser weist eine überraschend geringe Fluktuation der Mitarbeitenden auf.
Die Werteorientierung und Sinnhaftigkeit der Arbeit schätzten viele als zentral für ihre Arbeitszufriedenheit ein. Nicht zuletzt erfülle die alltägliche Arbeit mit Patient(inn)en, Klient(inn)en und Kindern Mitarbeitende mit Freude und Zufriedenheit (was nicht immer auf die Arbeit mit manchen Angehörigen zutreffe).
Führungsgrundsätze würden ohne strategisch festgelegte Masterpläne im Alltag ausprobiert und gelebt. Einrichtungen und Dienste übergreifende Konzepte, die durch Leitungspersonen zu implementieren sind, gebe es zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
Verortet in der Diaspora, spielen Werte in der Alltagsarbeit bei den allermeisten Mitarbeitenden eine große Rolle, ohne das Etikett „christlich“ anzuheften. Ein gemeinsames Verständnis der handlungsleitenden Werte sei noch nicht systematisch erarbeitet. Die Palette der Formate, mit denen christliche Werte bewusst ins Zentrum gerückt werden, ist nach kurzem Nachdenken dann doch viel größer als zunächst vermutet. So manche fühlten sich jedoch als „U-Boot-Christen“.
Erkenntnisse aus der Oberlausitz
Was macht die Caritas in der Oberlausitz so offensichtlich attraktiv für Mitarbeitende, fragte sich die Arbeitsgruppe in Bautzen.DCV
Einmal mehr wird uns zurückgemeldet, wie sehr Orts-Caritasverbände im ländlichen Raum die Feuer&Flamme-Tour als Möglichkeit schätzen, an verbandsweiten Diskursen teilzuhaben. Dies ermögliche, den Deutschen Caritasverband als Gesamtverband ins Bewusstsein der Mitarbeitenden zu rücken.
Die Mitarbeiter(innen)pflege wird in Zeiten des Fachkräftemangels als zentral erachtet. Vielfältige Ideen würden bereits gelebt, andere Ideen wurden entwickelt, die einer weiteren Ausarbeitung bedürfen. Um junge Menschen für die Arbeit in der Caritas zu gewinnen, seien weitere Anstrengungen nötig. Auch hier wurden Ideen entwickelt, versehen mit der Bitte, nicht auf jeden Zug aufzuspringen, sondern genau zu prüfen, was zur Caritas passe – und was auch nicht.
Unterschiedlichen Interessen in den Diensten und Einrichtungen begegne man am sinnvollsten mit transparenten Regeln und Gemeinsamkeiten – in Bezug auf Ziele, Beratung, Kommunikation, QM etc.
Wie die Caritas auch weiterhin in einer sich zunehmend polarisierenden Gesellschaft und in Gebieten, in denen die Mehrheit der zur Wahl Gehenden die AfD wähle, wirken könne, sei nicht leicht auszumachen. Umso wichtiger sei es, klar die Werte der Caritas zu kommunizieren und für diese einzustehen, auch wenn sie in Teilen der Gesellschaft nicht immer en vogue seien.
Bei Fragen kontaktieren Sie bitte das Projekt-Team. Kontakt: Astrid Schaffert, astrid.schaffert@caritas.de, Tel. 0761/ 200 427.