Wie Caritas-Arbeitgeber Angebote der DIHK nutzen können
Wenn Mitglieder Fragen oder Probleme haben, können sie im NETZWERK-Servicebüro anrufen und um Rat bitten. "Wenn wir eine Frage einmal nicht beantworten können, wissen wir aber, an wen sie sich wenden können", verspricht Christina Mersch. Sie leitet das Projekt NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge.
Christina MerschDIHK
Die Mitgliedsunternehmen kommen aus allen Branchen und reichen von kleinen Handwerksbetrieben über regionale Caritas-Organisationen bis hin zu weltweit agierenden Konzernen. Die Mitgliedschaft ist wie alle Dienstleistungen kostenlos. Denn initiiert wurde das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge vom Deutsche Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und der DIHK finanzieren es. Inzwischen sind über 1.500 Unternehmen Mitglied.
Welchen Nutzen bietet das Netzwerk Unternehmen?
Das NETZWERK wurde gegründet, um Antworten zu geben auf drängende Fragen von Arbeitgebern, die Geflüchtete in ihrer Organisation integrieren möchten:
- Wie können Arbeitgeber Geflüchtete finden?
- Wie können sie ihre Qualifikationen einschätzen?
- Worauf sollten sie achten, um erfolgreich in die Ausbildung zu starten?
- Welche juristischen Fragen gilt es zu beachten?
- Welche Begleitung brauchen Geflüchtete im Arbeitsalltag?
- Wie können Betriebe den Spracherwerb fördern?
- Wie lassen sich interkulturelle Unterschiede überwinden?
- Und was braucht die Belegschaft, um die neuen Kolleginnen und Kollegen gut aufzunehmen?
Vor allem rechtliche und praktische Fragen
Aus der Erfahrung des NETZWERKs heraus haben die Mitglieder vor allem Fragen aus zwei Bereichen: rechtliche und praktische Fragen. Rechtlich darf nicht jeder Geflüchtete sofort und ohne Weiteres eine Arbeit aufnehmen. Der Aufenthaltsstatus - also Stand und Ergebnis des Asylverfahrens - ist ausschlaggebend. Ebenso hängt es von den rechtlichen Vorgaben ab, ob ein Auszubildender die Ausbildungsduldung beantragen kann. Das Bundesgesetz gibt nämlich vor, dass die Ausbildung mindestens zwei Jahre dauern muss. Allerdings ist die Dauer der Ausbildung beispielsweise zum Altenpflegehelfer in jedem Bundesland anders geregelt. In den Ländern mit einer einjährigen Ausbildung müssen sich Interessierte zu Möglichkeiten der Ausbildungsaufnahme und Ausbildungsduldung beraten lassen.
Der Zugang zu Fördermaßnahmen hängt ebenfalls von den rechtlichen Rahmenbedingungen ab. "Eigentlich ist die Fördermaßnahme Ausbildungsbegleitende Hilfen nur für die dualen Auszubildenden gedacht. Die Arbeitsagentur macht jedoch eine Ausnahme. Auch Auszubildende in der Altenpflege können sie beantragen", weiß Christina Mersch.
Praktische Besonderheiten gibt es gegebenenfalls aufgrund kultureller Unterschiede, der ungleich guten Deutschkenntnisse und des teilweise sehr differenzierten Bildungsstands. "Insbesondere in den Pflegeberufen sind gute Deutschkenntnisse ja besonders wichtig. Zudem gibt es in diesen Berufen eine ausgeprägte Fachsprache", bemerkt Mersch. Darum liefert das NETZWERK mit der Broschüre Deutsch im Berufsalltag praxisorientierte Tipps und Ratschläge für Arbeitgeber.
Netzwerk-Gedanke steht im Mittelpunkt des Engagements
Neben der Beratung der Mitglieder steht der Netzwerk-Gedanke im Zentrum des Engagements. Deshalb organisiert das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge bundesweit Veranstaltungen und Workshops. Hier können die Mitgliedsunternehmen Erfahrungen austauschen und sich vernetzen. "In unseren Veranstaltungen berichten die Teilnehmer über viele tolle Erfolgsgeschichten und lernen viel voneinander", erzählt Christina Mersch. "Manchmal tut es ihnen aber auch gut, in einem geschlossenen Raum Frust und Probleme loszuwerden", ergänzt sie.
Neben den Veranstaltungen vor Ort bietet das NETZWERK den Mitgliedern einmal im Monat ein Webinar an. Meist werden die Webinare mit Experten zu einzelnen Fachgebieten durchgeführt. Themen sind beispielsweise das Integrationsgesetz, die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, arbeitsrechtliche Fragen oder Fördermöglichkeiten. Aber auch interkulturelle Aspekte beim Führen von Auswahlgesprächen mit Geflüchteten und im täglichen Miteinander gehören zu den Webinar-Themen.
Die zentrale Plattform des NETZWERKs ist die Website: www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de. Hier finden sich alle Informationen, News, Veranstaltungshinweise und Publikationen. Frei zugängliche Inhalte, wie zum Beispiel die Infografiken, kann jeder Besucher öffnen und lesen. NETZWERK-Mitglieder können zusätzlich auf die exklusiven Inhalte wie Webinar-Aufzeichnungen oder bestimmte Publikationen zugreifen. Das kleinformatige Handbuch zum Beispiel hält kompakte und praxisorientierte Informationen zu den wichtigsten Fragen der Integration von Geflüchteten bereit. Zweiseitige Wegweiser und kurze Broschüren ergänzen das Handbuch.
Kontakt zum NETZWERK :
Tel.: 030/20308-6551
info@unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de
www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de
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